© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/17 / 19. Mai 2017

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Ausstellung zu Wolfskindern eröffnet

WIESBADEN. „Wolfskinder – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“ lautet der Titel einer Wanderausstellung, die am Donnerstag dieser Woche im Haus der Heimat in Wiesbaden ihre Pforten öffnet. Die Schau dokumentiert in nie zuvor gezeigten Bildern und Textzeugnissen das Schicksal jener Kinder, die auf der Flucht ihrer Familien aus Ostpreußen vor der Roten Armee verlorengingen und auf sich allein gestellt im Baltikum gegen Hunger, Kälte und sowjetische Willkür um ihr Überleben kämpfen mußten. Die Ausstellung ist bis zum 1. Juli täglich außer sonntags von 13 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr, zu sehen. (tha)





Pädagogin: Mütter haben keine Lobby

FRANKFURT/MAIN. In Deutschland fehlt es an Wertschätzung für die Arbeit von Müttern. Das beklagt die Pädagogin und Autorin Bettina Hellebrand in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (14. Mai). „Als Vollzeitmutter erhält man weder Geld noch Anerkennung für die Erziehungsleistung, die schließlich auch dazu beitragen kann, daß Kinder sich gut entwickeln.“ Für Kinder sei es gut, individuell erzogen zu werden und ein Zuhause zu haben, das ihnen Geborgenheit biete. Laut Hellebrand sind Mütter Führungkräfte mit viel Einfühlungsvermögen. Sie müßten „sehr flexibel sein und jede Menge Durchhaltevermögen haben, um in der Familie einen guten Job zu machen“. Doch anerkannt würden diese Leistungen nicht. Eine Mutter, die ins Berufsleben zurückkehren wolle, wenn die Kinder größer sind, könne nicht damit rechnen, daß ihr die Familienarbeit positiv angerechnet werde: „In Kursen für den beruflichen Wiedereinstieg wird sogar geraten, statt auf seine Erziehungsarbeit solle man lieber auf Ehrenämter in der Kirche oder im Sportverein hinweisen.“ Hellebrand – Mutter von drei Kindern – ist Mitherausgeberin des Buches „Die verkaufte Mutter“ (Verlag quell edition). Nach ihrer Ansicht haben Mütter in Deutschland keine Lobby. Die Lehrerin unterstützt deshalb den Vorschlag, daß Familien bei Wahlen für jedes Kind eine zusätzliche Stimme bekommen. Außerdem könnten Mütter, die sich in den ersten Jahren voll um ihr Kind kümmern, ein Betreuungsgeld erhalten, das mindestens so hoch sein sollte wie die Kosten für einen Krippen- oder Kindergartenplatz. Es gehe um die Wahlmöglichkeit: „Vielleicht würden sich manche Mütter dann auch zu mehr als einem oder zwei Kindern entscheiden.“ (idea/JF)