Dieselfahrverbote? Enteignung durch massiven Wertverlust? Ja, das wird spätestens nach der Bundestagswahl kommen. Am schlimmsten wird es unter einer Jamaika-Koalition, die kennt keine Gnade. Warum? Daß Diesel-Pkw in Deutschland so beliebt sind, liegt nicht an deren Technik, sondern an der schwarz-gelben Koalition, die ab 1987 radikal an der Steuerschraube drehte und Benzin verteuerte: Seit 1994 beträgt der Aufschlag 43 Pfennige (22 Cent) im Vergleich zu einem Liter Diesel. Das trieb auch Wenigfahrer zum teureren Dieselantrieb. Doch dann kam der erste Schock: In die ab 2007 eingeführten Umweltzonen der Großstädte dürfen nur noch neuere Dieselautos ab D4/Euro4 rein. Die Besitzer der Altdiesel hatten keine Lobby – auch nicht bei der ab 2009 mitregierenden FDP, denn etwas Besseres konnte den Autokonzernen ja nicht passieren.

Wer glaubt, mit einem Benzin-Direkteinspritzer auf der sicheren Seite zu sein, der irrt.

Wer seither brav einen neuen Diesel kaufte, zahlte drauf für die Abgasreinigung à la Euro 4 oder 5, erhielt aber die „Grüne Plakette“ – doch das war eine Mogelpackung, wie der VW-Dieselskandal offenbarte. Weder die Feinstaubemissionen noch die Stickoxide (NOX) seien in den Umweltzonen merklich zurückgegangen, monierten die EU und die Grünen. Deswegen beschloß die rot-grün dominierte Umweltministerkonferenz im April 2016 eine „Blaue Plakette“, die nur neue Diesel mit Euro 6 erhalten hätten. Doch dies hätte die durch die Asylkrise angespannte Stimmung weiter aufgeheizt – im Oktober legte das SPD-Umweltministerium die Pläne auf Eis. Wer nun glaubt, mit einem der seit Jahren gepriesenen Direkteinspritzer auf der sicheren Seite zu sein, der irrt: diese Benziner haben ein Rußproblem, erst ab Euro 6c ist Gnade zu erwarten. Wohl dem, der einen alten Saugrohreinspritzer ab Euro 3, einen Toyota Hybrid bzw. ab Juni 29.000 Euro für einen VW Tiguan oder 39.000 Euro für einen Audi A5 mit Partikelfilter übrig hat.