© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/17 / 26. Mai 2017

Zitate

„Was ist eigentlich falscher Korpsgeist? Die Infanterie soll im Kriegsfall oder im Einsatz kämpfen, sterben, töten. Dazu braucht es Professionalität, für die Zusammenhalt, Korpsgeist, Kohäsion, Identität wichtig sind. Was es nicht geben darf, sind rechtsradikale Menschen, die Munition stehlen und Terroranschläge planen. Es ist es ein klarer Fall von Behördenversagen, daß Franco A. nicht herausgefiltert worden ist. Ich glaube aber, daß wir in der Traditionspflege eine empfindliche Lücke haben – und zwar ganz anders als vermutet: Es wird eher zuwenig über den Kampf gesprochen. Das Thema wird aus der offiziellen Traditionslinie ausgeblendet. Die Bundeswehr bezieht sich auf die preußischen Reformer, den Widerstand gegen Hitler und die bundeswehreigene Geschichte. Wo kommt da der Kampf vor?“

Sönke Neitzel, Militärhistoriker, im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ am 17. Mai 2017





„Die Rolle der Medien beim Martin-Schulz-Hype gehört zu den noch unaufgearbeiteten Kapiteln. Es wird bisher nur gemurmelt, aber nicht offen gesprochen. Denn vieles, was da vor einigen Wochen als Tatsachenbehauptung dem Leser angeboten wurde, gehörte in Buchläden ins Belletristik-Regal, Abteilung Fiktion und Fantasie.“

Gabor Steingart, Herausgeber des „Handelsblatts“, im „Handelsblatt Morning Briefing“ am 19. Mai 2017 





„Bundesinnenminister de Maizière zum Beispiel philosophiert über die deutsche Leitkultur. Er hätte stattdessen 2015 dafür sorgen müssen, daß an der Grenze jeder Flüchtling registriert und identifiziert worden wäre. Das hätte uns manche Sorge bei der inneren Sicherheit erspart“

Stephan Weil, SPD-Ministerpräsident von Niedersachsen, im Interview mit der „Welt am Sonntag“, vom 21. Mai 2017





„Heute sagt sie: Grenzöffnung, nie wieder. Merkel ist jetzt auch ihre eigene Oppositionsführerin. Gegen diese Frau war Machiavelli ein Waisenknabe.“

Harald Martenstein, Kolumnist, im „Tagesspiegel“ am 21. Mai 2017





„Sind Sie auch schon ganz heiß darauf, bis Ende Mai an der so bedeutenden Sozialwahl teilzunehmen? (...) Nur leider haben die zu wählenden 4.000 Beiräte nicht annähernd so viel zu sagen, wie die Wahlunterlagen Glauben machen wollen, die nun über 51 Millionen Bürger vor die Frage stellen: sich für eine Liste entscheiden – oder in den Papierkorb werfen? Denn die wirklichen Weichenstellungen trifft die Politik: Wer wann in Rente gehen darf, wie hoch diese ausfällt, wer welche Vergünstigung erhält und wer wieviel dafür bezahlt. Das entscheidet letztlich die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten, die selbst jedoch gar keine Beiträge entrichtet und sich lieber am deutlich lukrativeren Beamtensystem orientiert.“

Wolfgang Bok, Dozent an der Hochschule Heilbronn, auf cicero.de am 22. Mai 2017





„Das ist ein Fehler in der Spielaufstellung bei Martin Schulz: niemanden im Team zu haben, der die Flanke ‘Innere Sicherheit’ zumacht.“

Nikolaus Blome, stellvertretender „Bild“-Chefredakteur, im Deutschlandradio Kultur am 22. Mai 2017