© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/17 / 26. Mai 2017

Meldungen

Schweizer stimmen für mehr Windräder

BERN. Die Schweizer Stimmbürger haben am Sonntag mit 58,2 Prozent Ja gesagt zum neuen Ener-giegesetz, das einen Baustopp für Kernkraftwerke und eine umlagefinanzierte Förderung erneuerbarer Energien vorsieht. „Die Bevölkerung hat sich sechs Jahre nach Fukushima für eine Neuausrichtung der Energiepolitik entschieden“, sagte die das Gesetz verantwortende christdemokratische Umweltministerin und amtierende Regierungschefin Doris Leuthard. Die „Energiestrategie 2050“ wurde von der rechtsnationalen SVP wegen der Kosten, der Versorgungsunsicherheit und der befürchteten wachsenden Auslandsabhängigkeit abgelehnt. Der deutsche Ex-Innenminister Otto Schily (SPD) hatte die Gegner unterstützt: „Wie Sie wissen, halte ich die sogenannte Energiewende in Deutschland sowohl unter wirtschaftlichen, finanziellen, ökologischen, sozialen und klimapolitischen Vorzeichen für ein Desaster“, schrieb er in einem offenen Brief. (mp)

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Iran: Rohani als Präsident im Amt bestätigt

TEHERAN. Die Bürger der Islamischen Republik Iran haben Hassan Rohani als Präsident im Amt bestätigt. Der 68jährige setzte sich mit 57,1 Prozent der Stimmen gegen drei Mitbewerber durch. Der stärkste Konkurrent, Ebrahim Raissi, der als Vertrauter des Religionsführers und Staatsoberhaupts Ali Chamenei gilt, kam auf 38,3 Prozent der Stimmen. Raissi kritisierte die wirtschaftliche und politische Öffnung der Regierung: „Anstatt die fähigen Hände unserer eigenen Jugend zu nutzen, um die Probleme zu lösen, geben sie die Wirtschaft in die Hände von Ausländern“, sagte er laut dem Sender Al-Dschasira. (mp)





Zwei Männer wegen Homo-Sex verurteilt

ACEH. Ein Scharia-Gericht der Provinz Aceh hat am Mittwoch erstmals in Indonesien homosexuelle Handlungen verurteilt. Zwei Männer seien von einer Bürgerwehr zusammen aufgefunden worden. Der zuständige Richter, Khairil Jamal, sagte, homosexueller Verkehr der beiden sei „juristisch erwiesen und überzeugend“. Die Männer erhalten jeweils 85 Schläge mit dem Rohrstock, meldet die BBC. Die Provinz an der Nordwestspitze der Insel Sumatra hat vor etwas mehr als zehn Jahren eigenständig striktere Scharia-Gesetze, als sie im Rest des Landes gelten, eingeführt. Das an der islamischen Gesetzgebung orientierte Urteil sei geringer als die mögliche Höchststrafe von 100 Schlägen, sei aber fünf Schläge härter als die von der Anklage geforderte Strafe von 80 Schlägen, sagte der Richter. Der Rohrstock wird in Indonesien bei Vergehen wie Ehebruch, aber auch bei Alkoholkonsum, Glücksspiel und Fernbleiben von der Freitagspredigt eingesetzt. (mp)