© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/17 / 26. Mai 2017

Meldungen

„Extra 3“ darf Weidel „Nazi-Schlampe“ nennen

HAMBURG. Die AfD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Alice Weidel, ist mit einer Klage gegen den NDR gescheitert. In der Satiresendung „Extra 3“ hatte Komiker Christian Ehring die Politikerin als „Nazi-Schlampe“ bezeichnet. Der Sender hatte sich danach geweigert, einem Unterlassungsbegehren Weidels nachzukommen. Nun hat auch das Landgericht Hamburg Weidels Forderung nach Unterlassung abgelehnt. Es gehe in klar erkennbarer Weise um Satire, die von der Meinungsfreiheit gedeckt sei, erklärte vergangene Woche ein Gerichtssprecher. AfD-Pressesprecher Christian Lüth kritisierte die Entscheidung und kündigte gegenüber der JF an, dagegen Beschwerde einzulegen. „Dieses erste Urteil zeigt, wie weit man in Deutschland unter dem Deckmantel der Satire gehen kann.“ Diffamierungen hätten auch eine „sicherheitsrelevante Komponente“. (tb)





Facebook muß 110 Millionen Euro zahlen

BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat Facebook eine Strafzahlung von 110 Millionen Euro auferlegt. Brüssel sieht sich durch das US-Unternehmen getäuscht. Bei der Anmeldung der Übernahme des Kurzmitteilungsprogamms WhatsApp 2014 hatte Facebook erklärt, ein automatischer Datenaustausch zwischen beiden Diensten sei nicht möglich. Im Sommer 2016 hatte das soziale Netzwerk dann jedoch angekündigt, die Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern mit Facebook-Profilen zu verknüpfen. Die 2014 erteilte Genehmigung zur Fusion der beiden Firmen wird jedoch nicht zurückgezogen. Facebook teilte mit, die Strafe zu akzeptieren. (gb)





„Spiegel Online“ schließt Werbeverweigerer aus

HAMBURG. Spiegel Online plant seine Leser vor die Wahl zu stellen: entweder Werbung zulassen oder für Artikel und Videos zahlen. „Wir werden ab Sommer die Werbeverweigerer unter unseren Nutzern dazu bringen, ihre Adblocker abzustellen“, sagte der Geschäftsführer des Spiegel-Verlags, Thomas Hass, dem Medienmagazin Horizont. Bild.de nutzt bereits ein Modell, bei dem Inhalte verborgen bleiben, wenn die Interessenten ihre Software zur Blockierung von Werbung nicht deaktivieren. (gb)