© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/17 / 02. Juni 2017

Meldungen

Asyl: Bund zahlt Ländern 9,3 Milliarden Euro 

BERLIN. Der Bund hat sich im vergangenen Jahr mit rund 9,3 Milliarden Euro an den Asylkosten von Ländern und Kommunen beteiligt. Das geht aus einem Bericht der Bundesregierung hervor, in dem die Unterstützung für Länder aufgelistet wird, der der Rheinischen Post vorliegt. Demnach zahlte der Bund 5,5 Milliarden Euro für noch nicht anerkannte Asylbewerber. Zudem erhielten die Länder eine Integrationspauschale von zwei Milliarden Euro. Für Unterkünfte erstattete der Bund 400 Millionen und für die Aufnahme von Minderjährigen 350 Millionen Euro. Den Löwenanteil davon erhielt Nordrhein-Westfalen mit 1,2 Milliarden Euro. Dahinter folgten Bayern mit 860 Millionen und Baden-Württemberg mit 728 Millionen Euro. (ls)





„Ramadan fast schon deutsches Brauchtum“ 

Berlin. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat das feierliche abendliche Fastenbrechen während des Ramadans als schon fast einen Teil des in Deutschland „gelebten Brauchtums“ bezeichnet. „Ramadan ist eine Hochsaison, vergleichbar vielleicht mit der Weihnachtszeit“, sagte Mazyek im Interview der Nachrichtenagentur dpa. Mit den Flüchtlingen seien zudem die Moscheegemeinden gewachsen. Der Vorsitzende des Zentralrats beklagte, Rechte würden den Ramadan zum Anlaß nehmen, um Stimmung gegen den Islam zu machen. „Ihnen geht es um die Spaltung der Gesellschaft.“ (krk)

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Jedes zweite Kind hat Migrationshintergrund 

HAMBURG. Ein Drittel aller Hamburger hat ausländische Wurzeln. Ende 2016 waren dies 630.000 Menschen, geht aus einer Spezialauswertung des Statistikamtes Nord hervor. Seit 2009 stieg die Zahl der Menschen mit Einwanderungshintergrund um 145.000 Personen auf 34 Prozent. Fast ein Viertel der Einwanderer lebt in Hamburg-Mitte. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt dort bei fast 50 Prozent. Etwa genauso viele wohnen im Bezirk Harburg (44 Prozent). Am meisten Menschen mit ausländischen Wurzeln leben in den Stadtteilen Billbrook (85 Prozent), auf der Veddel (72 Prozent) und in Hammerbrook (69 Prozent). Vor acht Jahren hatte ihr Anteil in Billbrook noch 65 Prozent betragen. Die wenigsten Einwanderer leben im Bezirk Hamburg-Nord mit 26,5 Prozent. Große Unterschiede bestehen auch hinsichtlich der Altersgruppen. 50,4 Prozent der unter 18jährigen haben mindestens ein Elternteil, das nicht aus Deutschland stammt. Mit 93.123 kommen die meisten Einwanderer in Hamburg aus der Türkei. Dahinter folgen Polen mit 75.264 und Afghanen mit 41.617 Personen. An vierter Stelle kommen Russen mit 33.297 und Iraner mit 22.061. Mehr als die Hälfte aller Einwanderer besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. (ls)