© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/17 / 02. Juni 2017

CD-Kritik: Dream Evil – Six
Gutes Gleichmaß
Thorsten Thaler

Nach sieben reichen Jahren werden sieben magere folgen, und diese werden die Fülle davor vergessen lassen. So etwa steht es im Alten Testament geschrieben. Die schwedische Heavy-Metal-Band Dream Evil hat seit ihrem Debütalbum reichlich sieben gute Jahre verlebt, sie galt als Senkrechtrechter, heimste überwiegend positive Kritiken ein, tourte mit Hammerfall und spielte als Vorband von Blind Guardian und Saxon – bis sie nach ihrem 2010 veröffentlichten Silberling „In the Night“ plötzlich von der Bildfläche verschwand.

Nach sieben Jahren nun hat sich die Truppe um die beiden Gründungsmitglieder Fredrik Nordström (Leadgitarre) und Niklas Isfeldt (Gesang) ebenso überraschend wieder zurückgemeldet; in der vorigen Woche erschien ihr neues, sechstes Studioalbum „Six“. Und siehe da: Dream Evil haben nichts verlernt. Produziert von Nordström (Arch Enemy, Dark Tranquillity, At The Gates, In Flames), ballern die zwölf Titel ordentlich aus den Boxen, einschließlich der Midtempo-Ballade „Creature of the Night“. Die Riffs funzen, die Doublebass von Patrik Jerksten treibt die Stücke voran. Allerdings fehlen die ein, zwei, drei Nummern, die aus einem ordentlichen ein herausragendes Album machen würden. So bleibt nach 51 Minuten Spielzeit der Eindruck haften: gutes Gleichmaß. Sieben Jahre bis zu ihrem siebten Album dürfen Dream Evil nicht warten.

Dream Evil Six Century Media 2017  www.dreamevil.se www.centurymedia.com