© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/17 / 02. Juni 2017

Mit Angela Merkel in die bunte Vielvölkerrepublik: Zentraler Faktor der Demographie
Wachsende Vielfalt, weniger Integration
(ob)

Seit 2005, dem Amtsantritt von Angela Merkel als Bundeskanzlerin, habe sich Deutschland „zu einem der weltweit wichtigsten Einwanderungsländer“ entwickelt. Mit 11,5 Millionen Migranten sowie über 5,7 Millionen Nachkommen von Einwanderern sei die „internationale Migration“ hierzulande „zentraler Faktor der Bevölkerungsentwicklung“ geworden. Auch die Debatte darüber, ob die Bundesrepublik ein Einwanderungsland sei, „ist Geschichte“, wie Andreas Ette (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung) und Margit Fauser (Universität Bielefeld) in ihrer Studie zu „Migration und Flucht nach Deutschland“ (Geographische Rundschau, 3/2017) feststellen. Politik und Migrationsforschung müßten sich nun allein um die sozioökonomischen Auswirkungen des Zustroms kümmern. Erhöhte Aufmerksamkeit beanspruche dabei die „wachsende Vielfalt der Herkunftsländer von Migranten“. Anders als zu „Gastarbeiter“-Zeiten vor 1989 mit überwiegend europäischen Zuzüglern, dominieren nun Nicht-Europäer. Zwischen 2005 und 2015 registrierte man 3,8 Millionen Menschen, die aus dem Nahen Osten und Afrika ins Land kamen. Hier zeichne sich nicht nur, wie bei den vier Millionen Muslimen, die Religion als Integrationsbarriere ab, sondern auch der „Transnationalismus“, dem zufolge starke Bindungen ans Herkunftsland erhalten blieben und eine „identifikative Integration“ erschwerten. 


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