© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/17 / 02. Juni 2017

Fragebogen
Andreas Kinneging
Rechtsphilosoph

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Man sollte versuchen, zufrieden zu sein, wo man gerade ist. Zufriedenheit hat meistens sehr wenig mit dem Ort zu tun, an dem man ist.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Gut leben bedeutet zunächst und zumeist, nichts Wichtiges stehen und liegen zu lassen.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Das geistige Erbe Europas: vor allem die Philosophie Platons und Aristoteles’ einerseits und das Christentum andererseits.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Keine Zeit zu verschwenden mit bloßem Konsum, leerem Gerede, der Suche nach sich selbst und mehr dergleichen.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Liebe und Scharfsinn.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Platons „Staat“. Dieses Buch ist ein Wunder.

Welche Musik mögen Sie?

Bach und Beethoven.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Es ist noch zu früh, das zu sagen. Wir sehen im Spiegel nur dunkle Umrisse.

Was möchten Sie verändern?

Mich selbst.

Woran glauben Sie?

Daß es das Gute gibt, daß wir Menschen es teilweise kennen, daß wir verpflichtet sind, das Gute zu tun, und, wichtiger noch, daß wir versuchen sollen, gute Menschen zu sein. Und daß vieles, was heute als gut gilt, in Wirklichkeit nicht gut ist.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Klugheit, Gerechtigkeit, Mut, Mäßigkeit, Gottvertrauen, Hoffnung, Liebe.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Ich schwebe zwischen Hoffnung, Furcht und Gelassenheit.






Prof. Dr. Andreas Kinneging, Jahrgang 1962, lehrt als Rechtsphilosoph an der Universität Leiden (Niederlande) und eröffnete gerade in der Bibliothek des Konservatismus die neue Vortragsreihe „Konservativ heute“. Zu seinen wichtigsten Werken zählt der Titel „The Geography of Good and Evil“.