© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/17 / 16. Juni 2017

Meldungen

Baugenehmigungen künftig stark befristen?

KÖLN. Voriges Jahr wurden knapp 278.000 Wohnungen fertiggestellt. Das ist ein Plus von mehr als zwölf Prozent. Das reiche bei weitem nicht aus, warnt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Zwischen Ende 2011 und Ende 2015 sei die Zahl der Einwohner in Deutschland um mehr als 1,8 Millionen gestiegen. Nach IW-Berechnungen müßten jährlich 380.000 Wohnungen gebaut werden, um den gestiegenen Bedarf zu decken, davon fast 130.000 in den 20 größten deutschen Städten. 2016 sei zwar der Bau von 375.000 Wohnungen genehmigt worden, aber immer weniger würden auch tatsächlich gebaut: In Berlin wurden 2015 über 22.000 Wohnungen genehmigt, aber keine 11.000 gebaut. Hauptproblem sei die Spekulation: „In vielen Städten steigen die Grundstückspreise um bis zu 15 Prozent pro Jahr. Viele Investoren wollen davon profitieren und versuchen Baugenehmigungen für ihre Grundstücke zu erhalten, um diese dann mit Gewinn weiterzuverkaufen“, so das IW. Deshalb sollten Baugenehmigungen nach ein oder zwei Jahren verfallen, wenn mit dem Bau nicht begonnen werde. Noch wichtiger sei, daß „Städte und Kommunen endlich mehr Bauland ausweisen“, fordert das IW. (fis)

 iwkoeln.de





Einwanderung läßt die Kinderarmut steigen

DÜSSELDORF. Die starke Einwanderung hat zu einem weiteren Anstieg der Kinderarmut in Deutschland geführt. Das zeigt eine Vorausberechnung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institutes der Hans-Böckler-Stiftung (WSI Policy Brief, 5/17). 2015 lebten in Deutschland 2.547.000 Kinder und Jugendliche unter der Armutsgrenze. 2016 kamen 154.000 Einwandererkinder zusätzlich in die Armutsstatistik. Da aber 72.000 Kindern 2016 statistisch mehr Geld zur Verfügung stand, stieg die Kinderarmut nur um rund 82.000 auf 2.629.000 Personen. Daraus ergibt sich eine Zunahme der Kinderarmutsquote um 0,5 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent. Für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag die Armutsschwelle 2015 bei einem verfügbaren Nettoeinkommen von unter 1.978 Euro im Monat. (fis)

 www.boeckler.de





Zahl der Woche

184.000 Lkws und Busse konnte der VW-Konzern 2016 verkaufen. Das waren drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Marke MAN erreichte einen Absatz von 83.200 Fahrzeugen, Scania kam auf 81.400 und der brasilianische Ableger Caminhões e Ônibus auf 20.400. (Quelle: Volkswagen AG)