© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/17 / 23. Juni 2017

Meldungen

Moskau erzürnt über Flugzeugabschuß

MOSKAU. Rußland hat nach dem Abschuß eines syrischen SU-22-Kampfjets durch die USA seine Kontakte mit dem Pentagon im Rahmen des Syrien-Memorandums ausgesetzt. Wo die russische Luftwaffe in Syrien operiere, werde sie jedes fliegende Objekt künftig als Ziel betrachten, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS. Angaben des US-Verteidigungsministeriums zufolge habe der SU-Kampfjet Bomben in der Nähe der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte abgeworfen. In Übereinstimmung mit den Regeln für den Einsatz habe eine Super Hornet das Flugzeug abgeschossen. Dagegen unterstrich Damaskus, daß die Maschine einen Einsatz gegen IS-Stellungen über dem umkämpften Raqqa geflogen habe. (ctw)




USA: Scharfe Worte in Richtung Nordkorea 

CINCINNATI. Der aus nordkoreanischer Haft entlassene US-Student Otto Warmbier ist tot. Der 22jährige starb am Montag in seiner Heimatstadt Cincinnati (Ohio) an den Folgen der 17monatigen Gefangenschaft. Sechs Tage zuvor war er im Wachkoma liegend aus dem kommunistischen Staat zurücktransportiert worden. Im Krankenhaus diagnostizierten Ärzte großflächige Schäden am Hirngewebe. Die vorzeitige Entlassung kam nach intensiven diplomatischen Bemühungen von US-Außenminister Rex Tillerson sowie des schwedischen Außenministeriums, das die Interessen der USA in Nordkorea vertritt, zustande. Warmbier war im Januar 2016 in Pjöngjang festgenommen und in einem Schauprozeß zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Dem Studenten wurde zur Last gelegt, in einem Hotel ein politisches Banner entwendet zu haben. Präsident Donald Trump verurteilte „die Brutalität des nordkoreanischen Regimes“. Nach Angaben des US-Außenministeriums befinden sich derzeit noch drei US-Bürger in nordkoreanischer Gefangenschaft. (ru)




Irland: Ein Amtsantritt mit Signalwirkung

DUBLIN. Der bisherige Sozialminister Leo Varadkar wurde vergangenen Mittwoch zum Nachfolger des zurückgetretenen Amtsinhabers Enda Kenny gewählt, nachdem er zuvor zum Vorsitzenden der bürgerlichen Fine Gael gekürt worden war. Dabei handelt es sich um ein Ereignis mit gesellschaftspolitischer Signalwirkung in dem einst streng katholischen Irland. Kurz vor dem Referendum über die Legalisierung der Homo-Ehe hatte sich der Sohn eines indischen Vaters und einer irischen Mutter 2015 öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Zu den Aufgaben des neuen Ministerpräsidenten zählen die Bewältigung der Folgen des Brexit für Irland und die Abhaltung eines Referendums über das Abtreibungsverbot. (dk)