© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/17 / 30. Juni 2017

Blick in die Medien
Betreutes Fernsehen
Jürgen Liminski

Die Lüge ist die stärkste aller Kräfte, die die Welt beherrschen“. So beginnt der französische Publizist Jean-François Revel sein Buch „Das unbrauchbare Wissen“ über Desinformation. Wie sehr hätte er sich von Arte, dem WDR und deren Umgang mit der Antisemitismus-Doku „Auserwählt und ausgegrenzt“ bestätigt gefühlt. 

Wahrscheinlich ist nur so der Arroganz der Öffentlich-Rechtlichen beizukommen. 

Das gilt für die Art, wie zunächst die Ausstrahlung verhindert werden sollte und der Film erst ins Programm genommen wurde, nachdem ihn Bild Online gezeigt hatte. Dann wie ihn die Öffentlich-Rechtlichen korrigieren wollten und dabei diskreditierten: Als benötige der Zuschauer ein betreutes Fernsehen, blendete die ARD Erklärinformationen ein und begleitete den Film mit einem Online-„Faktencheck“. 

Und schließlich wie sich die Sender für diese Zensur rechtfertigten. Eine Rechthuberei von Anfang bis Ende. Es sollte eben nicht sein, was man bei Demonstrationen auf deutschen Straßen gegen Israel beobachten kann: Der islamische Judenhaß ist die Hauptursache des wachsenden Antisemitismus in Deutschland, Frankreich und Europa. Diese Verankerung ist nachweisbar. Der amerikanische Autor Andrew Bostom dokumentiert auf mehr als 700 Seiten das heutige Wissen über den lehrhaft befohlenen Judenhaß. Ein Wissen, das in Europa offenbar nicht gebraucht wird. Bostom hat nur einen Verlag im meinungsfreudigen Amerika gefunden.

Man kann an dem Film einiges kritisieren, etwa die manchmal penetrante Parteinahme für Israel oder einige handwerkliche Mängel. All das hätte im Vorfeld korrigiert werden können. Aber die Tendenz stimmt. Und diese islamkritische Tendenz paßt den Programm-Machern in WDR und Arte offenbar nicht. Die Autoren der Dokumentation haben rechtliche Schritte gegen die Manipulationen des WDR und wissenschaftliche Nachweise für ihre Thesen angekündigt. Wahrscheinlich ist nur so der peinlichen Arroganz der öffentlich-rechtlichen Meinungsmonopolisten beizukommen.