© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/17 / 30. Juni 2017

Haltungsnote
Klares Bekenntnis
Gil Barkei

Die meisten deutschen Prominenten folgen auf dem von links erfolgreich verminten Terrain der Vaterlandsliebe vor allem der gängigen Erzählung von Heimat als einem flexiblen Gefühl, das ortsungebunden sei. Ein Bekenntnis zu Deutschland ist selten unter jenen, die auch von ihrer Stellung in der Öffentlichkeit leben.

Eine klare Position hat nun Sebastian Vettel bezogen. In der Bild am Sonntag spricht sich der viermalige Formel-1-Weltmeister für mehr Patriotismus in Deutschland aus: „Ich bin stolz darauf, Deutscher zu sein. In unserem Land steht die Liebe zur Nation – nicht zuletzt historisch bedingt – ja nicht so hoch im Kurs, wie vielleicht in vielen anderen Ländern.“ Aus seiner Sicht gebe es keinen Grund, „warum es nicht auch in Deutschland selbstverständlich sein sollte“. Immerhin sei Deutschland „ein großes Land“ und habe „herausragende Erfindungen“ hervorgebracht. 

Kritiker mögen Vettel vorwerfen, große Töne zu spucken und gleichzeitig in der Schweiz zu leben, aber vielleicht kann solche Sätze hierzulande auch wirklich nur noch jemand äußern, der finanziell nicht von der nächsten Vertragsunterzeichnung mit einem Verlag, Konzertveranstalter oder Filmförderer abhängig ist.