© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/17 / 21. Juli 2017

Lesereinspruch

Aus RAF nichts gelernt

Zu: „‘Wir sind im Krieg’“ von Martina Meckelein / Hinrich Rohbohm (JF 29/17)

Zumeist sind in der JUNGEN FREIHEIT  Information und Reflexion ausgewogen und journalistisch gut aufeinander abgestimmt. Wichtig scheint mir, die heimlichen und üblichen verhalten bis offen sich ins Fäustchen lachenden, seit je mit der Linken sympathisierenden Medien und Politiker zu benennen und bloßzustellen. Man erinnere sich: Der RAF-Terror wäre ohne eine unterstützende – nicht zuletzt intellektuelle – linke Szene nicht dermaßen eskaliert. 

Eine intensive Auseinandersetzung mit der medialen Kriegsberichterstattung – anders kann man es nicht nennen – wäre allerdings vonnöten gewesen. Leider kann sie sich auch die JF nicht völlig verkneifen. Genau auf diese Art Medienresonanz haben es aber linksextreme kriminelle Täter abgesehen. Je brutaler und spektakulärer ihr Auftreten ist, desto höher steigt der Wahrnehmungspegel. Die Frage ist doch, ob man dem Vorschub leisten sollte. Hier wäre  abzuwägen, wo die Informationspflicht ihre Grenzen hat. Zumindest auf großformatige Krawallfotos könnte und sollte verzichtet werden.

Dirk Jungnickel, Berlin