© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/17 / 21. Juli 2017

Meldungen

Freihandel: Schäden für Bauern und Umwelt

BERLIN. Globalisten bestreiten die negativen Folgen von Agrarexporten nach Afrika. Die EU sei nicht schuld an Armut, Hunger und Umweltzerstörung durch Monokulturen oder Raubfischerei. Und ungeachtet der Bevölkerungsexplosion werden noch vier Fünftel des Kalorienbedarfs des Kontinents auf afrikanischen Feldern und Weiden produziert. Nur ein Fünftel sind Importe, davon die Hälfte aus der EU. Für Francisco Marí, Agrarreferent bei „Brot für die Welt“, reicht dieser Anteil, um massive Verwerfungen zu bewirken. So gehe durch Weizenexporte nach Westafrika der Konsum lokaler Getreidesorten dramatisch zurück. Statt Hirse werde auf trockenen Böden Mais angebaut, der weniger Proteinertrag bringe. Ebenso sei die kleinteilige Geflügel- und Viehwirtschaft zerstört, die Landflucht forciert worden. Nur Togo und Ghana, die sich dem „Druck der Freihandelsideologen“ nicht beugten, könnten ihren Fleischbedarf aus eigener Produktion decken (Welt-Sichten, 5/17). (ck)

 www.brot-fuer-die-welt.de





Computer-Spielsucht mit psychosozialen Folgen

HAMBURG. „Internet Gaming Disorder“ sind psychische Störungen, die durch Intensivnutzung von Computerspielen bei Kindern und jungen Erwachsenen auftreten. Sie wurden bislang noch nicht deutschlandweit erfaßt. Einen ersten Versuch, diese Forschungslücke zu schließen, haben Experten des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf unternommen. Mit ihrer 1.531 Probanden im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren erfassenden Stichprobe konnten sie nachweisen, daß es signifikante Zusammenhänge zwischen suchtartigem Spielverhalten und höherer Depressivität, höherer Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Vernachlässigung sozialer Kontakte gibt. Bei männlichen Befragten traten diese Auffälligkeiten häufiger auf als bei weiblichen (Deutsches Ärzteblatt, 25/17). (rs)

 www.uke.de





Künftig zwei Prozent Wildnis in Deutschland?

FRANKFURT. 18 Naturschutzorganisationen haben ihre aktuellen Positionen zum Thema „Wildnis in Deutschland“ in einer Broschüre zusammengefaßt. Zu den „guten Gründen“ für Wildnis zähle, daß auch kommende Generationen biologische Vielfalt und faszinierende Naturwunder erleben und davon lernen können, so Projektkoordinator Manuel Schweiger von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Mindestens zwei Prozent der deutschen Landesfläche sollten bis 2020 zu Wildnisgebieten werden. Das sehe auch die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ der Bundesregierung von 2007 vor. (fis)

 wildnisindeutschland.de/





Erkenntnis

„Wenn die Investitionen in Gas-Infrastruktur so weitergehen wie bisher geplant, reißen wir entweder die Klimaschutzziele oder stehen vor einer großen Menge an Fehlinvestitionen.“

Niklas Höhne, Professor für Treib­hausgas-Reduktion an der Universität Wageningen/Niederlande