© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/17 / 28. Juli / 04. August 2017

Meldungen

AfD stark unter Männern, Arbeitern und im Osten

BERLIN. Die AfD ist eine Partei der Arbeiter und Selbständigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, die den Anteil an Wählerschichten deutscher Parteien analysiert hat. Demnach handelt es sich bei mehr als jedem dritten AfD-Wähler (34 Prozent) um einen Arbeiter. Bei anderen Parteien fällt dieser Anteil weit geringer aus. Die Erhebung macht auch deutlich: Die Partei rekrutiert ihre Wähler vergleichbar häufig im Osten der Bundesrepublik. 29 Prozent aller AfD-Wähler leben in den neuen Bundesländern. 69 Prozent derer, die für die Partei stimmen wollen, sind Männer. Jüngere neigen eher nicht dazu, für die AfD zu votieren. Nur elf Prozent ihrer Stimmen kommen aus der Gruppe der unter 30jährigen. 46 Prozent der AfD-Wähler sind zwischen 30 und 54 Jahre alt, 43 Prozent 55 Jahre und älter. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa bestätigt die Partei  unterdessen ihre starke Stellung im Osten. In Mecklenburg-Vorpommern käme die Partei bei der Bundestagswahl auf 22 Prozent und wäre damit zweitstärkste Partei hinter der CDU. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2013 erreichte sie dort 5,6 Prozent. (tb)





Kritik an Schulz’ Warnung vor neuer Asylkrise 

BERLIN. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz für seine Warnung vor einer erneuten Verschärfung der Asylkrise kritisiert. „Da redet einer von einem neuen Flüchtlingsstrom, der selbst alle Maßnahmen zur Begrenzung abgelehnt und bekämpft hat“, sagte Scheuer der Passauer Neuen Presse. „Mehr Abschiebungen, mehr sichere Herkunftsstaaten, Grenzkontrollen und Transitzonen – das alles haben SPD und Martin Schulz vehement blockiert.“ Schulz hatte zuvor vor einer neuen Asylkrise gewarnt. Die Lage sei angesichts der hohen Zahl von Asylsuchenden, die über das Mittelmeer kommen, „hoch brisant“, sagte der SPD-Chef der Bild am Sonntag. Schulz erinnerte an das Jahr 2015, als mehr als eine Million Einwanderer „weitgehend unkontrolliert“ nach Deutschland gekommen seien. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht sich die Situation zu wiederholen“, mahnte er. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warf er vor, damals „aus gut gemeinten Grünen, aber leider ohne Absprache mit unseren Partnern in Europa“ die Grenzen geöffnet zu haben. Der SPD-Politiker schlägt vor, daß andere EU-Staaten Italien gegen finanzielle Unterstützung Asylsuchende abnehmen. Nach Angaben des Innenministeriums in Rom haben mehr als 73.300 Migranten seit Januar dieses Jahres die Küste des Landes erreicht. Italien rechnet für das Gesamtjahr 2017 mit über 200.000 Ankömmlingen. Damit löst die sogenannte „zentrale Mittelmeerroute“ von Libyen nach Italien die „östliche Mittelmeerroute“ über die Türkei und Griechenland als Hauptweg für Migranten nach Europa ab. (ls, vo)





Umfrage der Woche

Lehrermangel: Steht Deutschland vor dem Bildungskollaps?

Ja, das Bildungssystem wurde jahrelang kaputtgespart, das rächt sich jetzt. 20 %

Nein, durch den demographischen Wandel brauchen wir ohnehin weniger Lehrer. 6 %

Ja, denn zusammen mit den zahllosen Bildungsreformen ist das der endgültige Sargnagel für den Bildungsstandort Deutschland. 71 %

Nein, wenn die Kultusminister den Lehrerberuf attraktiver machen, gibt es auch wieder mehr Lehramtsstudenten. 3 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1.214

Aktuelle Umfrage: Steigende Flüchtlingszahlen: Ist Deutschland auf eine neue Asylkrise vorbereitet?

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