© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/17 / 28. Juli / 04. August 2017

Meldungen

„Spiegel“-Chefredaktion zensiert Bestsellerliste

HAMBURG. Der Spiegel hat seine Sachbuch-Bestsellerliste manipuliert. Auf Platz 6 stand dort vorige Woche der aus dem Nachlaß des Historikers Rolf Peter Sieferle (JF 26/17) stammende Band „Finis Germania“, veröffentlicht im rechten Antaios-Verlag. Wenige Tage später verschwand das Buch von der unter anderem auch bei Amazon und anderen Online-Buchhändlern veröffentlichten Liste. Stattdessen klaffte dort eine weiße Lücke, auf Platz 5 folgte gleich Platz 7. „Auf diese Weise hatten auch sowjetische Zensoren Geschichtsschreibung betrieben“, zürnte Henryk M. Broder in der Welt. Wie das Onlineportal Übermedien am Montag dieser Woche berichtete, geht die Löschung laut dem Fachmagazin Buchreport, auf dessen ermittelten Verkaufszahlen die Bestsellerliste beruht, auf die  Spiegel-Chefredaktion zurück. Sie habe beschlossen, das Buch „von der Liste zu nehmen“. Die Chefredaktion tue dies nur „in absoluten Ausnahmefällen, aber sie hält das Buch für klar antisemitisch, hat dies auch bereits öffentlich geäußert und möchte die Verbreitung nicht unterstützen“. Deshalb taucht es auch in der Bestsellerliste der aktuellen Druckausgabe des Spiegel nicht mehr auf. (tha)





Buchladen schließt nach Antifa-Attacken

BERLIN. Ein von zwei jungen Israelis betriebener Buchladen in Berlin hat nach linksextremen Attacken schließen müssen. Die Betreiber des „Topics“, Doron Hamburger und Amir Naaman, hatten zuvor eine Diskussionsveranstaltung zum italienischen Kulturphilosophen Julius Evola angekündigt. In einem Facebook-Eintrag zu der Veranstaltung riefen sie dazu auf, man müsse die intellektuellen Wurzeln des Faschismus verstehen, um ihn zu vermeiden. Daraufhin wurden die Besitzer bedroht, beschimpft und in die Nähe von Nazis gerückt, zumeist von antideutschen Linksextremen, berichtet die Welt. Laut Hamburger habe es keine konkreten Boykottaufrufe gegeben, es seien aber viel weniger Kunden gekommen. Der Laden im Stadtteil Neukölln war nicht mehr finanzierbar. Auf Facebook beschrieb Hamburger, daß ein Dialog mit mehreren Linksextremen gescheitert und sein Geschäft als faschistisch diffamiert worden sei. „Es ist schlimm genug, eine Veranstaltung über die Idee einer suprafaschistischen Person in deinem eigenen Geschäft auszurichten, aber es ist nochmal etwas völlig anderes, wenn sich dein Geschäft auch noch inmitten von Neukölln befindet, einem Einwandererviertel“, beschreibt Hamburger den Grundtenor der Kritik. (ls)





Sprachpranger

Be you

Motto einer neuen Werbekampagne der in Hamburg ansässigen Beate Uhse AG