© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/17 / 28. Juli / 04. August 2017

Meldungen

Weniger Kinder, um das Weltklima zu retten?

LUND. Wer das Klima retten will, sollte auf Kinder verzichten. Das ist die Kernaussage einer Studie des Centre for Sustainability Studies der südschwedischen Universität Lund (Environmental Research Letters, 12/7/17). „Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß es vier Maßnahmen gibt, die den persönlichen CO2-Ausstoß entscheidend verringern können: vegetarische Ernährung, der Verzicht auf Flugreisen und Auto – und weniger Kinder machen“, erläuterte Studien-Coautor Seth Wynes. Eine fleischlose Ernährung spare 0,8 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, der Verzicht aufs Fliegen erspare 1,6 Tonnen und der Auto-Verzicht 2,4 Tonnen. Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind bedeute eine CO2-Einsparung von 58,6 Tonnen im Jahr. „Eine US-Familie, die sich entscheidet, weniger Kinder zu haben, trägt im gleichen Maße zur Verringerung der CO2-Emissionen bei wie 684 Jugendliche, die sich entscheiden, den Rest ihres Lebens ihren Müll systematisch zu recyceln“, berechneten Wynes und seine Forscherkollegin Kimberly Nicholas. (fis)

 iopscience.iop.org





E-Auto: Plug-in-Hybride meist nur Mogelpackung

MÜNCHEN. Die mit 3.000 Euro Umweltprämie geförderten Benzinautos mit E-Motor für Kurzstrecken (Plug-in-Hybrid) sind laut ADAC-Ecotest im Praxisbetrieb eine Mogelpackung. Beim Vergleich von BMW 225xe, Kia Optima, Volvo XC90 T8 und VW Passat GTE konnte lediglich der Toyota Prius ein zufriedenstellendes Ergebnis einfahren. „Er hat mit 122 PS zwar die geringste Leistung, mit seinen gut 1,5 Tonnen Gewicht jedoch am wenigsten zu schleppen“, so die ADAC-Tester. Herausragend ist auch sein in jeder Situation niedriger Schadstoffausstoß. Bei VW und Kia ist die Kohlenmonoxid- und Partikel-Emission ein Problem, bei BMW und Volvo sind es die Strom- sowie Benzinverbrauchswerte. (fis)

 www.adac.de/infotestrat





Verbesserte Aussichten für die Flußperlmuschel

HOF. Zu den Opfern industrialisierter Landwirtschaft gehört die Flußperlmuschel, deren deutscher Bestand sich seit 1900 um 94 Prozent reduzierte. Restpopulationen finden sich in den Bächen der Eifel, des Fichtelgebirges sowie in der Lutter (Lüneburger Heide). Ihr Aussterben könnte verhindert werden, wenn sich fortsetzt, was seit 20 Jahren zunimmt: die Wasserqualität in den Mittelgebirgsbächen. Wo die Muschel, die bis zu 130 Jahre alt werden kann, lebt, ist das Wasser rein, verkündet das Wasserwirtschaftsamt Hof/Saale. Damit dies so bleibe, sollten künftig mehr Grünlandwirtschaft betrieben und langfristig Fichten- in Mischwälder verwandelt werden. (Bild der Wissenschaft, 6/17). (rs)

 www.wwa-ho.bayern.de





Erkenntnis

„E-Gas, das aus Überschußstrom der regenerativen Stromerzeugung in speziellen Anlagen aus Wasser und CO2 hergestellt wird, ist hervorragend geeignet, regenerative Energie für den Verkehrssektor nutzbar zu machen.“

Wolfgang Demmelbauer-Ebner, Chef der VW-Motorenentwicklung