© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/17 / 11. August 2017

Meldungen

Kirche fördert „Sea Watch“ mit 100.000 Euro 

Hannover. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unterstützt den Verein „Sea Watch“ in diesem Jahr mit 100.000 Euro. Das bestätigte ein EKD-Sprecher auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der in Berlin ansässige Verein beteiligt sich im Mittelmeer maßgeblich an der in die Kritik geratenen Übernahme von Flüchtlingen und Migranten, die in Libyen von Schleppern in meist seeuntüchtige Boote gesetzt werden, und bringt sie mit der „Sea Watch 2“ nach Italien. „Mehr als 10.000 Menschen sind in den vergangenen drei Jahren auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben gekommen“, erklärte der Kirchensprecher. „Es ist humanitäre Pflicht, alles zu tun, um Menschen aus Seenot und vor anderen Gefahren zu retten.“ Gegen „menschenverachtende Schlepperbanden und mafiöse Strukturen innerhalb und außerhalb Europas“ müsse mit polizeilichen Mitteln vorgegangen werden. Die wirksamsten Maßnahmen gegen die Gefahren auf der Flucht bestünden nach Ansicht der EKD in legalen Zugangswegen für Schutzsuchende nach Europa. Insgesamt habe der Zusammenschluß der protestantischen Kirchen „für Seenotrettung, legale Zugangswege und kirchliche Auslandsprojekte“ 1,1 Millionen Euro bereitgestellt. (idea/vo)





Strafe für Beleidigung von Soldaten 

GARMISCH. Das Amtsgericht im bayerischen Garmisch-Partenkirchen hat ein Ehepaar verurteilt, weil es Bundeswehrsoldaten mehrfach beleidigte. Der Richter sah es als erwiesen an, daß der 56 Jahre alte Mann und seine 46 Jahre alte Ehefrau Soldaten mehrmals als „Arschloch“ und „Kasperl“ bezeichnet hatten, berichtet der Münchner Merkur. Das Paar war mit seinen Hunden auf einem Truppenübungsplatz spazieren. Als ein Feldwebel sie des Geländes verwies, fragte der Mann mehrfach: „Was schaust du so blöd, du Arschloch?“ Die Frau schrie „du Kasperl“. Der Mann muß nun 3.200 Euro, die Frau 2.000 Euro Strafe zahlen. Während der Verhandlung rief die Frau immer wieder „wir haben keine Demokratie mehr“ dazwischen. (ls)





Juso-Chefin: Jugend hat „mehr Angst vor Nazis“

BERLIN. Die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann hat kritisiert, daß die Flüchtlingsfrage zu oft mit Themen wie Terrorismus und Sicherheit vermischt werde. Die jüngere Generation sei in der Frage der Einwanderung viel offener, so die Vorsitzende des SPD-Nachwuchses in der Welt. „Wenn man mit jungen Leuten spricht, spürt man eine große Offenheit. Sie sind mit dem Europa ohne Grenzen aufgewachsen, wieso sollte das nicht eines Tages auch weltweit klappen?“ Sicher hätten auch junge Menschen Angst vor Terrorismus. Aber: „Ich glaube, junge Leute haben mehr Angst vor Nazis als vor Geflüchteten.“ (krk)