© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/17 / 11. August 2017

Umwelt
Grüne Ausbeuter
Jörg Fischer

Geht es um Themen wie den teuren Wärmedämmzwang, die irrwitzigen Elektroautos oder sperrangelweit offene Grenzen, sind die Schuldigen in der Regel schnell festgemacht: die „Klimakanzlerin“ und ihre getriebene Regierung, deren Claqueure in den Medien sowie vor allem die Grünen. Aber deren Wahlprogramm „Zukunft wird aus Mut gemacht“ hat nur vordergründig die „Umwelt im Kopf“ – in Wahrheit wird knallharte Lobbypolitik zu Lasten der Bürger angekündigt. Die Grünen wollen „zusätzliche Mittel für energetische Gebäudesanierung bereitstellen“ und „Elektromobilität fördern“. Bei der Finanzierung sind allerdings nicht die knapp 60.000 Grünen-Mitglieder gefragt, sondern die Steuerzahler. Besonders makaber ist, daß sich dies mit den „Handlungsempfehlungen der Deutschen Industrie für die 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages“ deckt.

Für die angekündigten Subventionen muß selbstverständlich der Steuerzahler blechen.

„Die energetische Gebäudesanierung kommt zu langsam voran“, klagt der Industrieverband BDI. Deshalb müsse die Politik „Impulse zur Mobilisierung der Gebäudeenergieeffizienzpotentiale setzen“. Für die Elektromobilität verlangt der BDI ein „Investitionsprogramm und weitere Rahmenbedingungen für Ladeinfrastruktur“. Für die neuen Subventionen muß selbstverständlich der Steuerzahler blechen. Auch beim Thema Zuwanderung paßt zwischen die einstigen Kontrahenten kaum ein Blatt Papier mehr. Was bei den Grünen „Einwanderungsgesetz“ heißt, wird beim BDI unter dem Slogan „Gezielte Arbeitsmigration fördern“ propagiert. Die Grünen wollen „sichere und legale Fluchtwege schaffen“ und die Kommunen „finanziell unterstützen, um so die Integration der Geflüchteten zu fördern“. Der BDI fordert, die „Möglichkeiten legaler Migration zu kommunizieren“ und die „Aufgaben wachsender Flüchtlingszahlen als Gemeinschaft“ zu lösen – auf gut deutsch heißt das wieder: Der Steuerzahler muß ran.