© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/17 / 25. August 2017

Meldungen

Kinos: Wieder mehr Besucher und Umsatz

BERLIN. Die deutschen Kinos haben mit 518,7 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 7,7 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum umgesetzt. Auch die Zahl der Besucher ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Mit 60,2 Millionen verkauften Karten sahen 2,8 Millionen mehr Besucher (plus 4,9 Prozent) einen Film im Kino. Der Marktanteil deutscher Filme sank jedoch um 18 Prozent auf 10,5 Millionen Besucher. Das teilte die Filmförderungsanstalt vergangene Woche in ihrer Halbjahresbilanz mit. (tha)





Ralf Rothmann bekommt Literaturpreis

MAINZ. Der Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den mit 5.000 Euro dotierten Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Rothmann spüre „die existentiellen Ängste und Nöte“ seiner Protagonisten auf und beschreibe sie „mit Empathie und Wärme, zuweilen mit einem Hauch Ironie“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Er schreibe „über die Welt kleiner Leute“, ihre Lebensläufe und ihr Scheitern, sagte der Direktor der Landeszentrale, Bernhard Kukatzki. Bekannt wurde Rothmann mit mehreren im Ruhrgebiet spielenden Büchern („Stier“, Wäldernacht“, „Milch und Kohle“). Zuletzt veröffentliche er 2015 den Roman „Im Frühling sterben“ über die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs. Benannt ist die Auszeichnung nach der Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden Gerty Spies (1897–1997). Die Preisverleihung an Rothmann findet am 29. November statt. (tha)





Schule: Niedersachsen verbietet Verschleierung

HANNOVER. Das Tragen einer Vollverschleierung ist an den Schulen in Niedersachsen künftig verboten. Eine entsprechende Änderung des Schulgesetzes hat der Landtag in Hannover vorige Woche einstimmig beschlossen. Anlaß für die Diskussion um die Verschleierung war der Fall einer Schülerin aus Belm bei Osna-brück, die mehrere Jahre lang mit einem Gesichtsschleier (Niqab) in den Unterricht gegangen war. Die Schule hatte die Verschleierung toleriert. Nachdem das Verwaltungsgericht Osnabrück das Tragen des Schleiers zunächst verboten hatte, erlaubte der Kultusausschuß des Landtags der Jugendlichen, den Niqab trotzdem zu tragen, weil der Schulfrieden dadurch nicht gefährdet sei. Die junge Frau hat mittlerweile ihren Abschluß gemacht und die Schule verlassen. Im Gesetz heißt es nun, Schüler dürften mit ihrem Verhalten oder ihrer Kleidung nicht die Kommunikation im Schulleben erschweren. „Die Vorschrift markiert eine eindeutige Grenzlinie für religiös motivierte Kleidung in der Schule“, sagte SPD-Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. (idea/JF)