© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/17 / 25. August 2017

JF-Intern
Sätze für die Ewigkeit
Thorsten Thaler

Es gibt gesprochene oder geschriebene Wendungen von JF-Redakteuren, die hausintern dauerhaft im Kollektivgedächtnis haften bleiben. Ein sehr frühes Beispiel: „Maiensonne flutete durch große Fenster in den lichten Saal und umspielte freundlich gepaart mit klassischer Musik vom Band den ankommenden Besucher.“ Der Satz stammt aus einem Artikel von Moritz Schwarz, erschienen in der JUNGEN FREIHEIT bereits im Jahr 2000 – und doch bis heute bei ebenso langjährigen Kollegen unvergessen. Immer wieder einmal taucht die Maiensonne auch siebzehn Jahre später noch in redaktionsinternen E-Mails auf und verströmt ihren poetischen Reiz.

Von anderem Kaliber, aber ebenfalls mit dem Potential zum Klassiker, ist ein Satz von Online-Chef Felix Krautkrämer. Als wir jüngst in der Redaktionskonferenz über den laufenden Wahlkampf und die wahrscheinlichsten Koalitionen nach dem 24. September diskutierten, redete sich der Kollege in Rage. Merkel bleibe ja in jedem Fall Kanzlerin, echauffierte er sich, ob nun weiterhin in einer Koalition mit der SPD, einer neuen mit der FDP oder in einer Jamaika-Konstellation einschließlich der Grünen. Krautkrämers Resümee: „Aus Mehltau wird Zement.“

Schöner läßt es sich nicht formulieren, Chapeau! Es ist ein Satz für die Ewigkeit.