© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/17 / 22. September 2017

Meldungen

Automobilindustrie will höhere Stickoxid-Grenze

FRANKFURT. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat höhere Grenzwerte bei der Emission von Stickoxiden (NOx) gefordert. „Während auf der Straße nur 40 Mikrogramm erlaubt sind, gilt für Büroräume ein Richtwert von 60 Mikrogramm. Und für Gewerbe und Industrie gilt sogar ein Arbeitsplatzgrenzwert von 950 Mikrogramm“, klagte VDA-Präsident Matthias Wissmann auf der 67. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main. Könne man von einem sinnvollen Regulierungskonzept sprechen, „wenn das Immissionsniveau in Innenräumen zum Teil viel höher ist und gesetzlich sogar viel höher sein darf? Rechtfertigt dieser Sachverhalt tatsächlich, mit Fahrverboten in Eigentum und Mobilität einzugreifen“, fragte Wissmann. Die Luft in den deutschen Städten sei sauberer denn je und weit besser als in vielen Ländern der Welt: „Die Emissionen des Straßenverkehrs sind bei uns derzeit 70 Prozent niedriger als zu Beginn der 1990er Jahre – obwohl das Verkehrsaufkommen zugleich erheblich gestiegen ist“, meinte der VDA-Chef. Die US-Umweltbehörde Epa schlage „für die Straße einen moderaten Grenzwert von 100 Mikrogramm vor. Demnach gäbe es in Deutschland keine relevante Überschreitung.“ (fis)

 www.vda.de





Industrieverbandschef lobt Trumps Steuerpläne

BERLIN. Der Präsident des Industrieverbands BDI, Dieter Kempf, warnt vor zu hohen Exportüberschüssen. „Wir Deutschen sollten uns hier ein bißchen ehrlich machen“, sagte der frühere Chef der Datev eG der Süddeutschen Zeitung nach einer Reise in den USA. Zwar müßten Handelsbilanzen „nicht immer ausgeglichen sein“. Aber bei dauerhaft hohen Exportüberschüssen müsse sich ein Land „einmal fragen, was es selbst dazu beitragen kann, daß die Sache nicht aus dem Ruder läuft“. Es könne hilfreich sein, verstärkt in die Binnenwirtschaft zu investieren, um den Handelsüberschuß von 270 Milliarden Euro so zu verringern. Positiv äußerte sich Kempf zu den Steuerreformplänen von Donald Trump. Der US-Präsident hatte angekündigt, die Nominalbelastung von US-Firmen von 35 auf 15 Prozent zu senken. (ser)





Zahl der Woche

121 Millionen Liter Diesel wurden 2016 in Deutschland täglich abgesetzt. Das waren 30 Prozent mehr als 1999 (93 Millionen Liter). Der Benzinabsatz ging hingegen von 112 Millionen Litern um 41 Prozent auf 66 Millionen Liter zurück. Der Dieselanteil liegt damit bei 65 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)