© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/17 / 06. Oktober 2017

Liebeserklärung der Woche
In der Ferne träum’ ich vom Heimatland
Christian Vollradt


Mit einer kurzen Passage in ihrer Rede beim kleinen Parteitag der Grünen am Freitag vergangener Woche in Berlin hat Ex-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt für Aufmerksamkeit und Diskussionsstoff georgt: „Wir lieben dieses Land. Es ist unsere Heimat“, so die Fraktionschefin.  „Und für diese Heimat, für dieses Land werden wir kämpfen.“ In Sachen Heimatliebe werde man sich „nicht übertreffen“ lassen, „nicht von den Rechten und nicht von irgend jemand anderem“, betonte Göring-Eckardt. Erinnert sich die Ökopartei da etwa wieder an Ur-Grüne wie Herbert Gruhl, August Haußleiter oder Baldur Springmann? Wohl kaum. Zwar meinte auch die frühere Spitzengrüne Renate Künast, es gebe Menschen, die „brauchen das Gefühl für Heimat“. Doch andere widersprachen: Als „herkunftsbezogen und zudem tendenziell ausgrenzend“ rüffelte das grüne Berliner Abgeordnetenhaus-Mitglied Anja Schillhaneck die Wortwahl Göring-Eckardts.