© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

Meldungen

May trotzt 30 eigenen Abgeordneten

LONDON. Die Premierministerin des Vereinigten Königreichs, Theresa May, hat Rücktrittsforderungen von 30 Tory-Abgeordneten abgelehnt. May sagte am Sonntag gegenüber der BBC, sie sei „niemand, der sich vor Herausforderungen verstecke“. Am Freitag drohte der vormalige Parteivorsitzende Grant Shapps, samt 30 Abgeordneten einen Mißtrauensantrag zu stellen. Notwendig für einen erfolgreichen Antrag sind aber 48. Die Premierministerin war bei ihrer Rede auf dem Parteitag am Mittwoch unter Druck geraten. Ein auf die Bühne geschlichener Komiker überreichte ihr eine Entlassungsurkunde, sie bekam Hustenanfälle, und in ihrem Rücken fiel ein Buchstabe des Parteimottos herunter. Außenminister Boris Johnson sieht hingegen keinen Handlungsbedarf seiner Vorgesetzten. Er rief alle Abgeordneten auf, May zu unterstützen: „Die Leute haben die Nase voll von dem Quatsch.“ Johnson bezog sich auf die Tatsache, daß im Falle eines Mißtrauensvotums Neuwahlen anstünden. Der vierte Ruf an die Urnen, nachdem 2015 und 2017 gewählt und das Brexit-Referendum 2016 abgehalten wurde. (mp)





Kurdischer Präsident hält an Referendum fest 

Erbil. Der Präsident der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak, Masoud Barzani, hat am Montag bekanntgegeben, daß das Referendum die „Entscheidung des Volkes“ gewesen sei. „Kein Mensch und keine Partei“ hätten das Recht, diese zurückzunehmen, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Rudaw. Zuvor hatte  der irakische Generalstaatsanwalt Klage gegen die Veranstalter des Referendums eingereicht. 93 Prozent der Wähler votierten bei dem vom Irak verbotenem Referendum für die Unabhängigkeit. Auch das zwischen Bagdad und Erbil umstrittene Gebiet um Kirkuk wurde in die Abstimmung eingebunden. Der Anführer einer irannahen schiitischen Miliz, Qais al-Khazali, unterstützte die irakische Sicht und erklärte, daß die schlagkräftige Asaib-Ahl-al-Haq-Miliz bereit sei Kirkuk und die anderen umstrittenen Gebiete zu verteidigen“. Die Miliz kämpfte vor 2011 gegen die US-Truppen und in jüngster Zeit gegen den Islamischen Staat. (mp)