© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Ein Volk will frei sein“, JF 41/17

Dramatische Aussichten

Abgesehen von der mantraartigen sich rechtfertigenden Stellungnahme der spanischen Zentralregierung, das Referendum der Katalanen sei rechtswidrig, fällt in erschreckender Weise das militante, gewaltsame und niederknüppelnde Vorgehen der spanischen Regierung auf, übrigens in Übereinstimmung mit den transatlantischen EU-Granden Brüssels. 

Hier zeigt sich bereits, was uns Bürgern in Europa blühen wird, sollten wir es wagen, Volksabstimmungen durchzuführen, deren Ergebnisse nicht auf globalistischer und transatlantischer Linie liegen. Die Aussichten für uns Bürger werden dann richtig dramatisch, wenn erst eine EU-Armee den Herren Brüssels zur Niederschlagung nicht gehorsamer Bürger zur Verfügung stehen wird. Wir sollten unbedingt vorausschauend wachsam sein, daß wir uns nicht eine Diktatur von erschreckendem Ausmaß herbeifinanzieren.

Heidrun Christine Schüler, Osnabrück






Zu: „Neue politische Arithmetik“ von Dieter Stein, JF 41/17

Merkel kann nicht mehr walten

Für mein Empfinden hat die Bundestagswahl dank AfD – was leider viel zuwenig publik gemacht wird – ein tolles Ergebnis gebracht: Frau Merkel kann nicht mehr weiter schalten und walten wie sie will. In ihren eigenen Reihen reifen neue Gedanken, und an ihrer Seite melden die parteipolitischen Partner Bedenken an. Herr Söder – bislang für mich noch kein Sympathieträger – hat diese Gedanken bereits recht deutlich formuliert. Weiter so!

Klaus-Dieter Milhahn, Waren/Müritz






Zu: „Dieser Weg wird kein leichter sein“ von Christian Vollradt, JF 41/17

Die Terroristen auf Entzug setzen

Die Forderung des AfD-Abgeordneten Albrecht Glaser, Muslimen die Religionsfreiheit zu entziehen, besteht zu Recht und ist schon lange überfällig. Bei allen religiös motivierten Selbstmord-attentaten rufen die Terroristen nach Medienaussagen „Allahu akbar“. Ausrufe wie „Gott mit uns“ oder „Jesus Maria“ wurden nicht gehört.

Dr. Hartmut Heinlein, Eschershausen






Zu: „Willst du mit mir geh’n?“ von Jörg Kürschner, JF 41/17

Sie sollen doch alle nicht so tun

Bei den Koalitionsverhandlungen ist sehr viel Koketterie und auf öffentliche Wirkung abzielende Eitelkeit im Spiel. Sie sollen doch alle nicht so tun! Es kommt ja doch, wie es ursprünglich ins Unreine angedacht war. Auch für die Grünen wird Mutti am Ende („Mutti am Ende“?) das Geeignete finden: ein Grünkohl-Ministerium für erneuerbache Rhabarbersprache.

Wolfgang Jäger, Dortmund




Fast schon ein Albtraum

Die Tatsache, weitere vier Jahre Frau Merkel an der Spitze der Regierung zu ertragen, kommt schon fast einem Albtraum gleich. Der Gedanke an einen grünen Verkehrsminister sollte allerdings für kollektive Schnappatmung  beim Großteil der Bundesbürger sorgen. Sollte dies eintreten, kann man sich schon mal getrost mit dem Gedanken beschäftigen, zukünftig seine Erledigungen mit dem Bollerwagen zu tätigen. Autofahren werden sich dann nur noch die Superreichen oder Bundestagsabgeordnete leisten können – dann aber bitte im umweltfreundlichen Toyota Prius!

Friedrich Pflugfelder, Aachen




Quod erat demonstrandum

Als Frau Merkel Kanzlerin geworden war, wurde sie gefragt, ob sie bete. Sie: „Privat ja. Aber die Politik schaffe ich allein.“ In der DDR lautete die Losung: „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.“ Die Christen antworteten: „Ohne Sonnenschein und Gott geht die LPG bankrott.“ Für beide Fälle gilt: quod erat demonstrandum. Das erinnert an Augustinus: „Weil wir Dich verlassen haben, hast Du uns preisgegeben an uns selbst.“

Sigrid Alexandra Hagen, Bielefeld






Zu: „In der Verantwortung“ von Dieter Stein, JF 40/17

Attacken enden als Blindgänger

Nun sitzen die Strategen in den Parteizentralen der etablierten Parteien und in den Redaktionen von Presse und Fernsehen ratlos herum. Dumm gelaufen, das Dauerfeuer auf die Politparias der AfD. Die Sturmtruppen der Antifa, angefeuert durch eine vierzigseitige Handlungsanleitung des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“, erweist sich als Rohrkrepierer. Die unverblümten, teilweise existenzgefährdenden Drohungen der Linksextremisten gegen Gastwirte, die bereit waren, der AfD Veranstaltungsräume zur Verfügung zu stellen, haben letztlich ebenso ihre abschreckende Wirkung verfehlt wie die zahllosen Attacken auf Fahrzeuge, Häuser und die körperliche Unversehrtheit von AfD-Mitgliedern. Auch die weit überwiegend negativ getönten Beiträge der Medien haben sich als Blindgänger entpuppt. Selbst jetzt, da die Würfel gefallen sind und fünf Millionen Wähler die AfD in Kompaniestärke in den Bundestag gewählt haben, wird unverdrossen weiter die Nazikeule geschwungen. 

„Eine Schande für Deutschland“, meinte der gewesene Kanzlerkandidat Martin Schulz. Reihenweise schießen die Spekulationen ins Kraut, mit dem Einzug der AfD könne ein radikaler Ton die Atmosphäre der Parlamentsdebatten vergiften. Irrtum. Wer hier die Gossensprache einführt, das sind ehrenwerte Mitglieder des selbsternannten demokratischen Spektrums. „Rechtsradikale Arschlöcher der AfD“ seien in den Bundestag eingezogen, meinte Johannes Kahrs, SPD-Mitglied im Seeheimer Kreis der Partei, am 27. September im TV-Interview. Und die neue SPD-Fraktionsführerin Frau Nahles kündigte mit einem Bonmot aus der untersten Schublade ihren künftigen Umgang mit den bisherigen Koalitionskollegen der schwarzen Fraktion an: „Ab morgen gibt’s auf die Fresse.“ 

Doch nun steht das Jamaika-Turnier auf dem Spielplan, ein vermutlich mehrmonatiges Hauen und Stechen zwischen vier Losern, die eigentlich das Büßergewand überstreifen und sich in der Einsamkeit eines Klosters reformieren müßten.

Dietrich Schulz, Rödental






Zu: „Klassenziel nicht erreicht“ von Michael Paulwitz, JF 39/17

Demokratie mit Leben erfüllt

Dieser Artikel über die schlechten Schulnoten der politischen Klasse dürfte sicher viele Leser erheitert haben – er ist zum Lachen, wäre die Thematik dahinter nicht so ernst. Um das Bild zu ergänzen: Das ganze Verhalten der etablierten Politiker und Medien vor allem bis zur Bundestagswahl erinnert an eine Schulklasse, die zum Schuljahresbeginn strengere Lehrer bekommt und entsprechend nervös wirkt. 

Peinlich mutet das Gerangel der Sitzordnung im Reichstag an, ebenso wie der Streit um den Bundestagsvizepräsidenten – als ob es nicht weitaus dringlichere Probleme im Zeitalter der Migrantenkrise gäbe. Fest steht, daß die künftige Bundesregierung es nun teilweise mit kritischeren Bundestagsabgeordneten zu tun haben wird als bisher. Ganz neu ist das nicht: Als Anfang der siebziger Jahre die Ostverträge ausgehandelt wurden, mußte sich die damalige SPD/FDP-Regierung ebenfall harsche, aber wohlbegründete Kritik von Barzel und Strauß anhören. Aber gerade dadurch wird die Demokratie auf höchster Ebene mit Leben erfüllt.

Dr. Wolfram Euler, München






Zu: „Trumps Sonnenseite“ von Tobias Albert, JF 41/17

Strom besser aus USA beziehen

Die Solarindustrie in den USA hat also tatsächlich den Kilowattstundenstrompreis nicht um, sondern auf sechs US-Cent gesenkt! Ich zahle an den Stromanbieter enviaM (RWE) 28 Cent! Trump ist zu gratulieren. Bei diesem Preisunterschied sollten wir unseren Strom aus den USA beziehen und unsere Bundesregierung zum Teufel jagen!

Christel Fichtner, Sandersdorf





Zur Meldung: „Klimaforschung: Paris kann nur der Anfang sein“, JF 40/17

Mehr als nur ein Eigentor

Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg hat ein gewaltiges Eigentor in Sachen Wissensstand zum Klimaablauf geschossen. Stellt er doch im anerkannten Magazin Physik Journal naiv fest, daß die Kenntnisse über fundamentale Prozesse wie Wolkenbildung, atmosphärische und ozeanische Zirkulation rudimentär seien, die Computerleistung noch gar nicht ausreichend und es Durchbrüche brauche, das Klima zu verstehen und zu berechnen. Wurde uns nicht jahrelang, letztens mit dem Pariser Abkommen, die anthropogene über CO2 verursachte Entgleisung des Klimas als „Fait accompli“ dargestellt und politisch zur Angstmache eingesetzt? Energiewende und Kastration der Automobilindustrie sind bereits die ersten Auswirkungen dieser realitätsfremden Ideologie. Und nun quasi eine unachtsame Äußerung eines hochrangigen Klimaforschers, daß wir eigentlich in Sachen Klima wissenschaftlich erst vor dem Beginn stehen. Das ist mehr als ein Eigentor, es offenbart einmal mehr die Prostitution der Forschung für politische Interessen.

Manfred Müller, Niedernhausen






Zu: „‘Sie hat nie das Gespräch gesucht’“, im Gepräch mit Alexander Gauland, JF 40/17

Nichts getan, um Petry zu halten

Dieses Interview ist der vergebliche Versuch, Antworten zu erhalten zu dem, wie es im Untertitel heißt, „seit Jahren andauernden Streit in der Führungsspitze der Alternativen“. Aber Herr Gauland weiß von nichts. Zur Frage, ob er verstehe, warum Frau Petry so gehandelt habe, die lakonische Antwort: „Nein, denn sie hat nie das Gespräch mit mir gesucht.“ Wäre es nicht an ihm, dem älteren und erfahrenen Politiker gewesen, dieses Gespräch zu suchen? Vor allem nach dem Parteitag in Köln, wo Frauke Petry in einem Zukunftsantrag eine realpolitische Ausrichtung der Partei forderte und damit völlig gescheitert war. Ich will Herrn Gauland nicht unterstellen, daß er an Petrys Abgang gearbeitet hat, aber er hat nichts getan, um sie in der Partei zu halten. Der jetzigen Führung scheint nicht bewußt zu sein, daß Frauke Petry für viele Anhänger und Wähler der Partei eine Sympathieträgerin war. Die Lücke, welche sie hinterläßt, ist nicht zu schließen, es sei denn, einer der jüngeren Abgeordneten kann in diese Rolle hineinwachsen. 

Unter der jetzigen Führung verbleibt die AfD als eine Protestpartei. Der Wäh­lerzuspruch kann auch wieder rückläufig sein, falls die Ursachen zum Protest geringer werden und wenn sich die großen Parteien unter neuer Führung reformieren. Dann bleibt die AfD eine Partei am rechten Rand mit etwa zehn Prozent, so wie Die Linke am linken Rand. Eine Koalition zur Teilhabe an der Regierung ist damit nicht absehbar.

Dr. Edgar Umlauf, Garching






Zu: „Eine geht noch, eine geht noch raus“ von Christian Vollradt / Felix Krautkrämer, JF 40/17

Entpflichtung nur ohne Mandat

Frauke Petry hatte sich beim Aufbau einer nationalkonservativen Opposition sehr verdient gemacht. Es ist unverständlich, daß sie das, was sie mit aufbaute, jetzt zerstören will. Die AfD besitzt ein klares Partei- und Wahlprogramm, das Frau Petry mit geschaffen hat. Die rund fünf Millionen Wähler haben die AfD-Kandidaten deshalb gewählt, wie diese auf der AfD-Kandidatenliste standen und dadurch versprachen, im Bundestag eine möglichst mitgliederstarke Fraktion zu bilden, die den von ihren Wählern gegebenen Auftrag, Politik für das deutsche Volk zu betreiben, erfüllen kann. 

Wer sich für die AfD in den Bundestag wählen läßt, verpflichtet sich, die folgende Legislaturperiode in der AfD-Fraktion für die AfD und ihre Wähler tätig zu werden. Wer dies nach der Wahl nicht mehr will, zu dessen selbstverständlichem Anstand sollte es gehören, sein erlangtes Mandat an die Partei zurückzugeben. Sonst ist dies ein Betrug an den Wählern, der sich durch nichts entschuldigen läßt, und wofür man sich, wenn man noch einen Funken Schamgefühl besitzt, ein Leben lang schämen sollte.

Friedrich Gebrecht, Sindelfingen






Zu: „Problem oder Popanz?“ von Martina Meckelein, JF 40/17

Thomas de Maizière beobachten

Im Rahmen der Überarbeitung des Zivilschutzkonzeptes hat „Chef-Prepper“ Bundesinnenminister Thomas de Maizière im August 2016 empfohlen, daß sich jeder Haushalt für alle seine Angehörigen mit einer Mindestmenge von Trinkwasser für fünf Tage und Nahrung für zehn Tage vorbereitet. Die Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sind auf deren Website als ausführlicher Download – unter der Überschrift „Persönliche Notfallvorsorge“ – zu finden oder können per Post bestellt werden. Hier wird ausführlich, inklusive Checklisten, sogar ein 14-Tage-Vorrat empfohlen, aber auch mehr, vom Kurbelradio über Evakuierungsrucksack bis hin zu Taschenmesser und -lampe. Ist jeder, der sich nun an diese offiziellen Empfehlungen hält, ein Mitglied der höchst verdächtigen „Prepper-Szene“? Zudem: Müßten jetzt nicht der „Chef-Prepper“ und das BBK aufgrund dieser obskuren Empfehlungen vom Verfassungsschutz beobachtet werden?

Alexander Garnreiter, Feldkirchen






Zu: „Rest und Kohl-Ära“ von Michael Paulwitz / Christian Vollradt, JF 39/17

Wie engagierte Rußlanddeutsche

Als ob zwei engagierte Rußlanddeutsche den Text verfaßt haben! Ich bin schon rund 40 Jahre in der Landsmannschaft und ziemlich aktiv darin. Für den durchaus objektiven Bericht möchte ich mich bei beiden Autoren herzlichst bedanken!

Franz Harder, Leopoldshöhe