© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

Vorzeigedemokrat der Woche
AfD-Wähler unerwünscht
Thorsten Brückner


Was für den Pfarrer das Vaterunser, ist für den Kulturschaffenden das Bekenntnis gegen Rechts. In die Reihe der Kämpfer gegen vermeintliche „Nazis“ hat sich jetzt auch der Intendant des Friedrichstadt-Palasts in Berlin, Berndt Schmidt, eingereiht. „Wer AfD wählte, wußte, daß er auch Nazis in den Bundestag wählt. Wer das aus Angst oder Sorge oder Protest in Kauf nimmt, ist ein Brandstifter und Mittäter“, schrieb Schmidt  in einer E-Mail an seine Mitarbeiter. Man werde sich daher „künftig noch deutlicher als bisher von 20 bis 25 Prozent unserer potentiellen Kunden im Osten abgrenzen“, versprach er und betonte: „Ich will all deren Geld nicht.“ Verzichten soll Schmidt nach dem Willen der AfD nun auch auf Teile der öffentlichen Förderung für sein Haus, die die Fraktion in Berlin ihm streichen möchte. Inzwischen rudert er zurück. Er wolle niemanden ausgrenzen, sondern sich lediglich von Rassisten abgrenzen „und meine Mitarbeiter schützen, die nicht deutsch aussehen, aber Deutsche sind“.