© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/17 / 13. Oktober 2017

Fragebogen
Alfred Grosser
Politologe & Publizist

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Bei mir zu Hause in Paris.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Um einen großen Sänger zu hören – nicht, um meinen Präsidenten zu sehen.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Frankreich, mein Heimatort Paris, wo auch die Grabstätte meiner Familie liegt.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Weiterzumachen, Menschen zu beeinflussen, um mehr Mensch zu sein.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Mein Vater starb, als ich acht war. Meine Mutter hat mich immer ermuntert, weiter das Deutsch-Französische zu schaffen.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Aldous Huxley: „Ends and Means“.

Welche Musik mögen Sie?

Die H-Moll-Messe von Bach, Beethovens 5. Quartett und Schuberts Quintett mit zwei Celli.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Seit wann?

Was möchten Sie verändern?

In der Politik vieles, in der Gesellschaft noch mehr. Im Ideal: eine Gesellschaft ohne Haß.

Woran glauben Sie?

An die Menschen.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Dem anderen zuhören, die Leiden des anderen verstehen.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Ich denke jeden Tag daran – als Stachel, nichts Unwesentliches zu tun.






Prof. Dr. phil. Alfred Grosser, geboren 1925 in Frankfurt am Main, floh mit seiner Familie 1933 vor den Nationalsozialisten und wurde 1937 französischer Staatsbürger. Er zählt zu den wichtigsten Brückenbauern der deutsch-französischen Verständigung. 1975 erhielt er, neben zahlreichen anderen Auszeichnungen, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In diesem Jahr erschien sein geistiges Vermächtnis, der an die Vernunft appellierende Titel „Le Mensch. Die Ethik der Identitäten“ (JF 26/17), den er am 18. Oktober in Duisburg und am 22. November in Essen vorstellen wird.

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