© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/17 / 27. Oktober 2017

Fragebogen
Joe Bausch
Anstaltsarzt & Schauspieler

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Weit weg.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Für einen guten Film, eine gute Rolle und alle Menschen, die ich sehr liebe.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Menschen, bei denen ich mich wohlfühle.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Aufrichtigkeit und Fleiß.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Wurzeln.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Oh Gott, nur ein Buch? „Der kurze Brief zum langen Abschied“ (Handke), „Das leise Lachen am Ohr eines andern“ (Wondratschek), „Ulysses“ (Joyce), „Der Mann ohne Eigenschaften“ (Musil).

Welche Musik mögen Sie?

Rock und Blues.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Für mich ist es die Landung des Menschen auf dem Mond.

Was möchten Sie verändern?

Im Augenblick so viel, mehr als je zuvor in meinem Leben. Die Politik, die Menschen …

Woran glauben Sie?

An die Wahrheit, an den Verstand, an den Zweifel.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Authentizität, Neugier und Unvoreingenommenheit.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Der kann noch nicht das Ende sein. Ich sorge dafür, etwas zu hinterlassen.






Joe Bausch, Jahrgang 1953, ist Deutschlands bekanntester Gefängnisarzt, nicht zuletzt durch seine Rolle des Gerichtsmediziners Dr. Joseph Roth im „Tatort“ Köln. Seine Erfahrungen als Anstaltsarzt schilderte er im – teils autobiographischen – Bestseller „Knast“ (Ullstein). Zum Titel „Albtraum Grenzenlosigkeit“ (Solibro) des Psychiaters Burkhard Voss (JF 42/17) schrieb er das Vorwort. Für seine zahllosen karitativen Engagements, so auch für einen menschlicheren Strafvollzug, erhielt er unter anderem das Bundesverdienstkreuz.