© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/17 / 03. November 2017

Zitate

„Wir haben mit unserem Wahlprogramm ein sehr gutes Angebot für die Umsetzung der Gleichberechtigung. Aber noch lebt die SPD nicht, was sie politisch fordert. Die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der eigenen Organisation ist groß. Und damit haben wir auch ein Glaubwürdigkeitsproblem. Wie kann die SPD von Wirtschaft und Verwaltung etwas fordern, was sie selbst nicht umsetzt?“

Elke Ferner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, im Interview mit „Welt Online“ am 25. Oktober 2017





„Aufgabe: Mit 7 Sammelabschiebungen sind seit Dezember 2016 nach Angaben des Bundesinnenministeriums insgesamt 128 Afghanen zurück in ihre Heimat gebracht worden. Berechne Ihren CO2-Fußabdruck.“

Alexander Wendt, Journalist und Buchautor, auf Facebook am 25. Oktober 2017





„Ich glaube, daß unsere Politiker oft nicht mehr wissen, was die Sorgen und Nöte der eigenen Bevölkerung sind. Das ist mindestens so gefährlich wie ein vermüllter Tiergarten. Ich habe eine große Staatsverdrossenheit in mir.“

Klaus Rasch, Mann der im Berliner Tiergarten von einem Ausreisepflichtigen ermordeten Susanne F., im „Tagesspiegel“ am 26. Oktober 2017





„Ich glaube, man muß unterscheiden zwischen dem Populismus, der verantwortungslos ist, der jeden Pluralismus ablehnt, und dem Populismus, der sich als nah am Volk begreift. Und Volkes Stimme hat nicht immer Recht, aber Volkes Stimme hat das Recht, wahrgenommen zu werden.“

Tanit Koch, Chefredakteurin der „Bild“, im Deutschlandfunk am 26. Oktober 2017





„Die CSU hat bei aller Kritik an Seehofer das Glück, einen erfahrenen Parteichef zu haben. Die SPD hat das Glück nicht; die Unerfahrenheit von Schulz spürt man auf Schritt und Tritt. Er ist mit seinem Überleben beschäftigt; damit, möglichst allen alles zu versprechen und seine Personalentscheidungen danach auszurichten, daß sie ihm beim Parteitag Stimmen bringen. (…) Ein Parteichef, der sich nichts traut, ist ein trauriger Parteichef. Die SPD ist derzeit eine unzurechnungsfähige Partei. Sie wieder zurechnungsfähig zu machen, wäre Aufgabe des Parteichefs.“

Heribert Prantl, Leiter den Innenressorts, in der „Süddeutschen Zeitung“ am 28. Oktober 2017





„Das Problem, um das es mir geht, ist ebenfalls ein strukturelles. (…) Zu diesen Schwächen zählt womöglich, daß die Lebensrealität von vielen Menschen für die Grünen nur eingeschränkte Relevanz besitzt. Es gibt nicht nur unbequeme Wahrheiten, sondern auch bequeme Unwahrheiten. Zum Beispiel, daß man durch die Vermeidung von Plastiksackerln die Welt retten kann. Daß Partizipation stets besser ist als Repräsentation. Oder daß die persönliche Befindlichkeit von Bürgerinnen und Bürgern, Konsumenten oder Parteifunktionärinnen den Zustand der Welt wesentlich zu beeinflussen vermag.“

Fred Luks, Ex-Chef der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, im Wiener „Standard“ vom 30. Oktober 2017