© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/17 / 17. November 2017

Zitate

„Populist bin ich nicht, ich bin eher pragmatisch. Donald Trump und ich sind beide Geschäftsleute und haben eine Tschechin geheiratet. Das ist aber auch alles. (…) Ich kritisiere vor allem die illegale Migration. Ich schaue da zum Beispiel in die Geschichte der USA, Stichwort Ellis Island und Green Card. Ich bin der Meinung, wir sollten dasselbe Einwanderungsmodell annehmen wie die Vereinigten Staaten.“

Andrej Babiš, designierter tschechischer Ministerpräsident, im CNN-Interview am 9. November 2017





„Schaut man sich in den USA die täglichen Late-Night-Shows an, fällt auf, daß es faktisch keine Lacher mehr gibt, die noch von Herzen kommen. Leute, die noch vor einigen Jahren frech und witzig waren – etwa Stephen Colbert, John Oliver oder Jimmy Fallon –, beschränken sich schon seit geraumer Zeit nur noch darauf, dem Studio- und Fernsehvolk die immer gleichen linksliberalen Predigten zu halten und bloß nirgendwo anzuecken. Diese völlige Mutlosigkeit und Humorferne mag zwar durch die Angst um den eigenen Job geprägt sein, sie ist aber vor allem eines: sterbenslangweilig.“

Guido Bellberg, Autojournalist und USA-Beobachter, in der „Welt“ vom 9. November 2017





„Man kann nicht, selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, Millionen Juden töten, um danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde kommen zu lassen.“

Karl Lagerfeld, Modedesigner, in der französischen Fernsehsendung „Salut les Terriens“ am 11. November 2017





„Weihnachten ist ein durch und durch kommerzialisiertes Fest. Daß diese Erkenntnis auch (grob geschätzt) 2017 Jahre nach Christi Geburt noch auf Ablehnung stößt, ist vielleicht ein wenig weltfremd, aber nicht unsympathisch. Man kann ja schließlich gleichzeitig etwas ablehnen und trotzdem tun. Wie elegant, geradezu unauffällig das geht, zeigt jeder SUV, der vor einem Bioladen parkt. Und natürlich kann man für einen vierstelligen Betrag Weihnachtsgeschenke kaufen und trotzdem Jesus Christus dafür feiern, daß er die Menschheit erlöst hat.“

Corinna Budras, Redakteurin, in der „FAS“ vom 12. November 2017





„Welcher Politiker, welcher Journalist spricht von einem ‘Kampf gegen Steuerschieber’? Wer ersetzt den Begriff ‘Steueroasen’ durch ‘Steuerverstecke’? Wer spricht von ‘Rückzugsräumen für Steuervermeider’? Wenn es ein politisches Interesse gibt, dann finden Politiker garantiert Wörter und Metaphern für ihr Interesse. Die Schlußfolgerung aus all dem muß deshalb lauten: Es gibt kein politisches Interesse daran, Steuervermeidung zu verhindern.“

Bodo Morshäuser, Schriftsteller, im Politischen Feuilleton des Deutschlandfunk Kultur am 13. November 2017





„Wie soll Geschlechtergerechtigkeit hergestellt werden, wenn die Geschlechter aufgelöst werden, bevor es Gerechtigkeit gibt? Wie soll Integration und ein friedliches Zusammenleben funktionieren, wenn Probleme wie der Antisemitismus in der arabischen Migrationsgesellschaft nicht konkret benannt werden können?“

Hannes Soltau, Volontär, im „Tagesspiegel“ vom 13. November 2017