© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/17 / 17. November 2017

Meldungen

Ursachen der Sucht bleiben umstritten

BERLIN. Laut dem „Drogen- und Suchtbericht 2017“ der Bundesregierung nutzt die Mehrheit der Deutschen Substanzen, von Alkohol bis zu Antidepressiva, die das Potential haben, süchtig zu machen. Als letale Suchtopfer gelten jedoch nur Drogentote. Deren Zahl ist 2016 um neun Prozent auf 1.333 gestiegen. Die Computer- und Internetabhängigkeit stagniert hingegen: bei den zwölf- bis 17jährigen sind es 5,8 Prozent, bei den 18- bis 25jährigen 2,8 Prozent. Obwohl die neurochemischen Mechanismen und die physiologische Wirkung der meisten Stoffe unbekannt sind, bleibt, so der Suchtforscher Wolfgang Sommer, weiterhin umstritten, welche Faktoren jenseits der zur Hälfte beteiligten genetischen Anlagen die Suchtentstehung bedingen. Einig scheinen sich Mediziner und Sozialwissenschaftler in der Überzeugung, daß eine „Politik der Prohibition“ Suchtprobleme nicht lösen werde (Natur, 10/17). (rs)

 www.drogenbeauftragte.de





Ichthyosaurier Opfer des früheren Klimawandels?

STUTTGART. „Die Zahl der Veröffentlichungen schießt in die Höhe“, und die Forschung erlebt eine „wahre Renaissance der Ichthyosaurier“, konstatiert die US-Wissenschaftsjournalistin Traci Watson (Spektrum der Wissenschaft, 8/17). Zwischen 250 und 94 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung jagten die fischförmigen Reptilien in den erdmittelalterlichen Weltmeeren. Lange standen sie im Schatten der Dinosaurier, erst seit 2000 werden verstärkt neue Funde ausgewertet, die eine erstaunliche Artenvielfalt des Ichthyosaurus in der Kreidezeit offenbaren. Über ihr Aussterben gibt es bislang nur Hypothesen, unter denen der des Paläontologen Valentin Fischer (Universität Lüttich) höchste Plausibilität zukommt: Demnach führte ein Klimawandel dazu, daß der Sauerstoffgehalt des Wassers abnahm und ein Massensterben unter diesen Meeressäugern auslöste. (ck)

 ulg.academia.edu/ValentinFischer





Dieselskandal: Keinen TÜV ohne Motor-Update?

KÖLN. Der TÜV Rheinland hat vom Dieselskandal betroffene Autobesitzer davor gewarnt, ohne das vom Hersteller angebotene Software-Update für die Motorsteuerung zur Hauptuntersuchung zu kommen. Betroffene Fahrzeuge erhielten möglicherweise keine Plakette, wenn sie nicht an der Nachrüstung teilgenommen haben. Innerhalb von 4 Wochen müsse das Update dann nachgeholt werden, sonst erlischt die Betriebserlaubnis. „Wir empfehlen allen betroffenen Fahrzeughaltern, einer Aufforderung zur Nachrüstung des Software-Updates unbedingt zu folgen“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Joachim Bühler bei der Vorstellung des „TÜV-Report 2018“. (fis)

 www.tuv.com/germany/de





Erkenntnis

„Umweltschutz darf nicht zur Insellösung und europäischer Kleinstaaterei führen. Wir erleben es, daß immer mehr Umweltzonen eingerichtet werden, daß es immer schwieriger wird, ins Nachbarland zu reisen.“

Axel Mayer, Chef des BUND-Regionalverbandes Oberrhein