© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/17 / 24. November 2017

Meldungen

Abtreibungen: „taz“ gegen Werbeverbot 

BERLIN. Die linksalternative tageszeitung hält das gesetzlich festgeschriebene Werbeverbot für Abtreibungen für veraltet. Auf dem Titelblatt ihrer vorigen Wochenendausgabe (18./19. November) sind 27 Ärzte abgebildet sowie der Satz „Wir machen Schwangerschaftsabbrüche!“. Die Seite ist der Ausgabe des Stern vom 6. Juni 1971 mit dem Titel „Wir haben abgetrieben!“ nachempfunden. Damals hatten 374 Frauen sich dazu bekannt, ihr Kind getötet zu haben und eine Reform des Paragraphen 218 Strafgesetzbuch gefordert. Hintergrund des aktuellen taz-Berichts ist der Fall der Gießener Ärztin Kristina Hänel. Sie muß sich am 24. November vor dem dortigen Amtsgericht verantworten, weil ihr die Staatsanwaltschaft Werbung für Schwangerschaftsabbrüche vorwirft, die laut Paragraph 219a StGB verboten ist. Wer öffentlich seines „Vermögensvorteils wegen“ eigene Dienste zur Vornahme eines Schwangerschaftsabbruchs anbietet, wird demzufolge mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe belangt. Auf Hänels Internetseite befand sich, so die Gießener Staatsanwaltschaft, 2015 ein Link, der zu einem Dokument mit allgemeinen Informationen zum Thema Abtreibung führte. Damit verbunden sei die Angabe gewesen, daß diese in ihrer Praxis gegen Kostenübernahme vorgenommen werden. Laut der Staatsanwaltschaft soll der Paragraph 219a StGB verhindern, daß „der Schwangerschaftsabbruch in der Öffentlichkeit als etwas Normales dargestellt und kommerzialisiert wird“. (idea/JF)





Ausstellung zum 100. Todestag von Rodin

BERLIN. Zum 100. Todestag des französischen Bildhauers Auguste Rodin zeigt die Alte Nationalgalerie in Berlin eine Sonderausstellung. Im Mittelpunkt steht die bisher wenig beachtete Bronzestatuette „Der Mensch und sein Genius“ des am 17. November 1917 im Alter von 77 Jahren verstorbenen Künstlers. Die Kleinplastik verbindet Rodin mit den beiden deutschen Dichtern Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal. Rilke schrieb zu der Bronze das Gedicht „Nike“, Hofmannsthal entdeckte den Gipsentwurf im Jahr 1900 während einer Paris-Reise im Atelier von Rodin und gab einen Abguß in Auftrag, der dann auf seinem Schreibtisch stand. Die Ausstellung ist bis zum 18. März täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Katalog mit 128 Seiten kostet im Museum 25 Euro. (tha)

 www.augusterodininberlin.de





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