© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/17 / 01. Dezember 2017

Meldungen

Illegale: Streit um  kostenlose Versorgung   

HELSINKI. Der Vorsitzende der rechtsalternativen Partei „Die Finnen“, Jussi Halla-aho, hat empört auf einen Vorstoß des Rats der Hauptstadt Helsinki reagiert, illegalen Einwanderern eine umfassende kostenlose medizinische Versorgung zu gewähren. Dies locke zum einen mehr Menschen ohne Fluchtgrund nach Finnland, animiere aber auch ausreisepflichtige Asylbewerber dazu, illegal im Land zu bleiben, zitiert die Helsinki Times den 46jährigen. Helsinki sabotiere die Politik der Regierung, die sich dazu verpflichtet habe, abgelehnte Asylbewerber verstärkt zur freiwilligen Ausreise zu bewegen. Auch Helsinkis Vizebürgermeisterin Pia Pakarinen von der konservativen Nationalen Sammlungspartei, warnte davor, zusätzliche „Pull-Faktoren“ zu schaffen. (ser)





Italien: Historischer Tag  für deutsche Sprachinsel 

PLODN/SappadA. Die italienische Abgeordnetenkammer hat zugestimmt, daß die Gemeinde Plodn – eine deutsche Sprachinsel in der Provinz Belluno/Region Venetien – sich der Provinz Udine/Region Friaul anschließt. Die 1.300-Einwohner-Gemeinde hat nach Angaben der österreichischen Presseagentur apa zehn Jahre für ihre Angliederung an die Region mit Autonomiestatut Friaul-Julisch Venetien gearbeitet. Plodns Bürgermeister Manuel Piller Hofer habe von einem historischen Sieg gesprochen, so die apa. Der Regionenwechsel Plodns sei die „Krönung eines langen Weges“ zur Anerkennung der sprachlichen und kulturellen Identität der Gemeinde, die aus historischen Gründen Friaul näherstehe als Venetien. Die Plodner unterhalten sich in einem mittelhochdeutschen Dialekt. 1999 wurde Plodn durch nationales Gesetz als historische Sprachminderheit anerkannt. Die Plodner hatten sich bereits im März 2007 per Referendum mit 71,7 Prozent der Stimmen für den Regionenwechsel ausgesprochen. (ctw)





Mehr Zuständigkeiten für Ostbelgien 

Eupen. Der wallonische Ministerpräsident Willy Borsus und der Ministerpräsident Ostbelgiens Oliver Paasch haben sich auf eine Vertiefung der Zusammenarbeit verständigt. Ziel sei es, der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) bei den Themen Raumordnung, Wohnungsbau und Energie Zuständigkeiten zu übertragen,  so ein Bericht des Belgischen Rundfunks (BRF). Nun sollen Arbeitsgruppen den Weg für eine Verabschiedung dieser Übertragungen bis März 2019 ebnen. Borsus, so der BRF weiter, habe zudem angekündigt, daß die Wallonische Region künftig intensiver mit der DG kooperieren wolle. Gerade die Wallonie habe die Kontakte zu Deutschland bislang nicht genug gepflegt, zitiert der BRF den Liberalen. Im Januar wollen beide gemeinsam nach Berlin reisen. (ctw)