© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/17 / 01. Dezember 2017

Meldungen

Heimische Ressourcen für die Hochtechnologie

LEINFELDEN. Die Deutsche Rohstoffagentur rechnet mit einem „geradezu durch die Decke schießenden“ Bedarf an Lithium, weil vor allem die Autobranche dieses „neue Gold“ für Akkus benötige. Bis 2035 könne der deutsche Bedarf von 610 (2013) auf 110.000 Tonnen steigen. Ein ähnlicher Nachfrageschub sei bei den für E-Autos und Magnete unentbehrlichen Seltenen Erden Dysprosium, Terbium und Rhenium zu erwarten. Um die Importabhängigkeit der heimischen Hochtechnologie zu reduzieren, sollen daher, wie der Bauingenieur Klaus Jacob berichtet, bekannte Lagerstätten in Sachsen „noch einmal unter die Lupe genommen werden“. Experten des Helmholtz-Instituts für Ressourcentechnologie suchten im Erzgebirge nach Spurenmetallen wie Indium. Der Konzern Solarworld plant im Erzgebirge die Lithium-Förderung (Bild der Wissenschaft, 8-2017). (ck)

 www.hzdr.de





Steigende Zahl genetisch unveränderter Öko-Biere

STUTTGART. „Industrieplörre“, wie Craft-Beer-Fans die Produkte der Marktführer unter den Brauereien verhöhnen, trinken immer weniger Deutsche. Tranken sie 1985 noch 145 Liter Bier pro Kopf und Jahr, waren es 2016 nur gut 100. Die steigende Beliebtheit von Craft- und Bio-Bier trotzt diesem Trend. Der Glyphosatskandal im Februar 2016, ausgelöst durch einen Test des Umweltinstituts München, der in konventionellen Bieren Rückstände des Unkrautvernichtungsmittels nachwies, kam nach Recherchen der Wissenschaftsjournalistin Susanne Donner vor allem Öko-Bieren zugute. Verbraucher können sicher sein, daß Öko-Brauereien keine gentechnisch veränderten Mikroorganismen einsetzen. Konventionelle Großbrauereien arbeiten verstärkt mit optimierten Hefen, um Zeit zu sparen (Natur, 10-2017). (rs)

 www.utopia.de





Forschung auf gutem Weg zum Diabetes-Impfstoff

MÜNCHEN. Das Helmholtz-Zentrum in München hat Systeme entwickelt, mit denen sich ein humanes Immunsystem gut nachstellen lasse, sagt Immunologin Carolin Daniel. Sie zeigt sich zuversichtlich, daß ihre „bemerkenswerte Fortschritte“ erzielende Arbeitsgruppe Immuntoleranz demnächst über einen Impfstoff gegen Typ-1-Diabetes verfügt. Weltweit leiden immer mehr Kinder an dieser Diabetes. Da es den Erkrankten an regulatorischen T-Zellen mangelt, können körpereigene Immunzellen die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstören, in denen das Hormon Insulin produziert wird, das den Blutzuckerspiegel reduziert. In präklinischen Studien lasse sich die Funktion der T-Zellen jetzt präziser untersuchen (Helmholtz-Magazin, 9-2017). (rs)

 www.diabetes-ratgeber.net/





Erkenntnies

„Das Problem ist, daß viele Gelder, die in Hochschulen kommen, befristet kommen und daraus kann man unglücklicherweise nicht wirklich Dauerstellen bezahlen.“

Horst Hippler, Professor für Physikalische Chemie und Präsident der Hochschulrektorenkonferenz