© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/17 / 15. Dezember 2017

Meldungen

Österreich: Kritik an der „Ehe für alle“ 

BUERMOOS. Die Österreichische Evangelische Allianz kritisiert die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Der österreichische Verfassungsgerichtshof hatte am 4. Dezember entschieden, daß Homo-Partner spätestens ab Januar 2019 auch in Österreich heiraten können. Bislang können sie ihre Beziehung als eingetragene Partnerschaften registrieren lassen. Eine Unterscheidung sei eine verfassungswidrige Verletzung des Diskriminierungsverbots, begründete das Gericht den Beschluß. Nach Ansicht des evangelikalen Dachverbandes steht die Entscheidung im Widerspruch zum Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch. Dort werde die Ehe explizit als eine Verbindung von zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts bezeichnet. Das Gericht habe den Ehebegriff „in bewußtem Gegensatz zum tradierten rechtlichen, religiösen und allgemein gesellschaftlichen Verständnis von Ehe“ definiert. Man habe darüber hinaus die Sorge, daß Christen, die an der „biblischen, allgemein-christlichen und herkömmlichen Lehre in Bezug auf die Ehe“ festhalten, zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Der Generalsekretär der Allianz, Christoph Grötzinger (Bürmoos bei Salzburg), befürchtet, daß nun auch Forderungen „nach rechtlicher Absicherung weiterer Formen verbindlichen Zusammenlebens“ nicht lange auf sich warten lassen. Ähnliche Kritik äußerte der Vorsitzende der (katholischen) Österreichischen Bischofskonferenz, der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. Er sagte der Presseagentur Kathpress: „Es ist beunruhigend, daß sogar die Verfassungsrichter den Blick verloren haben für die besondere Natur der Ehe als Verbindung von Mann und Frau.“ (idea/JF)





Zentrum für DDR-Alltag erhält Förderung

POTSDAM. Das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt erhält für vier weitere Jahre eine Finanzierung durch das Land Brandenburg. Kulturministerin Martina Münch unterzeichnete am Montag dieser Woche eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung. Die bisherige endet am 31. Dezember und wird ab dem 1. Januar 2018 um vier Jahre bis Ende 2021 verlängert. Danach erhält das Dokumentationszentrum jährlich bis zu 150.000 Euro. Die Einrichtung widmet sich der Kultur-, Sozial- und Alltagsgeschichte in der DDR. Das 1993 gegründete Zentrum hat rund 170.000 Gegenstände aus privaten Haushalten, ehemaligen Betrieben oder öffentlichen Institutionen gesammelt, von Hausrat über Bekleidung und Möbel bis zu Schallplatten, Büchern, Urkunden und Fotografien. Es beherbergt eine Dauerausstellung und zeigt wechselnde Sonderschauen. (tha)

 www.alltagskultur-ddr.de