Ein Blick in die Lagerstätten von leider sehr vielen Weihnachtsmarktständen offenbart Ernüchterndes: Discounter-Glühwein, Billigfusel für den Schuß, Massenabfertigung. Wer das unehrwürdige Nachfüllgeschütte einer dieser neumodischen und quietschenden Glühweinzapfanlagen erlebt, ahnt schon den späteren Kopfschmerz und Ärger über das miserable Preis-Leistungs-Verhältnis. Dabei könnte das Angebot durchaus qualitativer sein – gerade in einem Land wie Deutschland mit hervorragenden Weinanbaugebieten. Für einen sorgfältigeren Umgang mit dem beliebten heißen Trank setzt sich seit drei Jahren Sarah Schmitt ein, Glühweinkönigin aus Konz bei Trier. Die Winzerstochter und gleichzeitig auch amtierende Saar-Obermosel-Weinkönigin plädiert bei ihren Besuchen auf deutschen Weihnachtsmärkten für die Verwendung hochwertiger Grundweine von lokalen Anbietern und echter weihnachtlicher Gewürze. Erste Anzeichen eines langsamen Sinneswandels könne sie mit Blick auf die vergangenen Jahre beobachten: immer mehr Anbieter würden auf originalen Winzerglühwein umschwenken. 

Alternativ können die Händler ihre Mischung auch einfach selbst im optisch schönen gußeisernen Kessel ansetzen und per Hand würzen.