© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Meldungen

Schwerer Schlag gegen sexuelle Ausbeutung

DEN HAAG. Der spanischen  und rumänischen Polizei ist in enger Kooperation mit Europol sowie Eurojust ein „schwerer“ Schlag gegen die sexuelle Ausbeutung gelungen. Insgesamt wurden Ende Dezember elf Personen verhaftet und 13 Opfer befreit. Laut Europol rekrutierten die Mitglieder des kriminellen Netzwerks ihre Opfer in Rumänien mit der Loverboy-Methode eines Mannes, der angeblich der Freund der Opfer war und ihnen ein besseres Leben versprach. In Spanien angekommen, wurden die Opfer in Madrid, Ibiza und Asturien zur Prostitution gezwungen. Im Verlauf der Ermittlungen hätten Polizeibeamte enthüllt, daß sich einige der Opfer einer plastischen Operation unterziehen mußten. Außerdem hatten die Frauen eine Steuer zu bezahlen, um auf der Straße geschützt zu werden. Die organisierte Gruppe habe ihre Tätigkeit auf Deutschland, die Tschechische Republik und die Niederlande ausgedehnt. Das Geld, das durch die sexuelle Ausbeutung dieser Frauen verdient worden sei, wurde in bar oder durch Paketdienste nach Rumänien geschickt, wo die Gruppe der organisierten Kriminalität es später durch den Kauf von Immobilien oder hochwertigen Fahrzeugen gewaschen hätte. (ctw)





Estnischer General: Moskau übte Überfall

Tallinn. Nach Ansicht des estnischen Generals Riho Terras hat Rußland während des „Sapad 2017“-Militärmanövers im vergangenen September einen großangelegten konventionellen Krieg gegen die europäischen Nato-Staaten geübt, darunter gegen Deutschland. Terras zufolge seien Angriffe nicht nur auf die baltischen Länder trainiert worden, sondern in großem Stil auf die ganze Region vom hohen Norden bis zum Schwarzen Meer. „Skala und Ausmaß der kompletten Übung waren viel größer als offiziell festgesetzt“, sagte der Befehlshaber der estnischen Streitkräfte der Bild. Er bestätigte einen Bericht der Zeitung, die vor Weihnachten unter Berufung auf zwei Geheimdienstquellen der Nato geschrieben hatte, die strategischen Manöver hätten die Einnahme der baltischen Staaten und Weißrußlands trainiert sowie einen Schock-Angriff gegen Deutschland, die Niederlande, Polen und Skandinavien. Die Übungen hätten die Fähigkeit der russischen Streitkräfte gezeigt, ohne viel Aufhebens viel Militär zusammenzuziehen. Nach Erkenntnissen der Nato könnten an dem „Sapad 2017“-Manöver in Weißrußland bis zu hunderttausend Soldaten teilgenommen haben. Offiziell hatte Moskau weniger als 13.000 Militärs gemeldet, andernfalls hätten gemäß den OSZE-Regelungen ausländische Beobachter zugelassen werden müssen. Wegen der konstanten russischen Cyber­attacken bauen Estlands Streitkräfte gegenwärtig ein Cyber-Abwehrzentrum auf. (ru)