© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Meldungen

Hessens Aktionsplan: Studie über LSBT*Q 

FRANKFurt/Main. Die Erkenntnisse, die Stefan Timmermanns, Professor für Sexualpädagogik und Diversität in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences, durch Interviews mit lesbischen, schwulen, bi-, transsexuellen und queeren (LSBT*Q) Jugendlichen über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt erhalten hat, dürften kaum überraschen: In dieser Personengruppe herrsche die Furcht, in Familien und dem sozialen Umfeld auf Ablehnung und Diskriminierung zu stoßen. Deshalb würden „öffentliche Debatten über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt von den Interviewten grundsätzlich begrüßt“. Auf Grundlage von 14 Interviews und 39 Fragebögen konnte Timmermanns seine Ergebnisse auf der Fachtagung „LSBT*Q-Jugendliche – in Hessen und anderswo“ vorstellen: „LSBT*Q-Jugendliche brauchen nach wie vor Unterstützung beim Coming-out und vor allem Rückhalt durch ihre Familien, Freunde und das soziale Umfeld“, schließt der Gender-Wissenschaftler aufgrund seiner Befragung, die Teil der Umsetzung des Hessischen Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt ist. Die schwarz-grüne Landesregierung fördert ab 2017 diesen Aktionsplan jährlich direkt mit 500.000 Euro. (bä)

 www.frankfurt-university.de





Antragsfrist für deutsche Zwangsarbeiter endete

WILNA. Von den wenigen noch lebenden Wolfskindern, elternlosen ostpreußischen Kindern, die nach 1945 zum Überleben ins Baltikum flüchteten, haben bis Fristablauf am 31. Dezember 2017 wohl nur wenige Dutzend einen Antrag auf Zwangsarbeiterentschädigung beim Bundesverwaltungsamt gestellt. Dies teilte die Vorsitzende des Vereins Edelweiß, Luise Kazukauskiene, in Wilna mit, wo allein die 51 Mitglieder ihres Vereins Ansprüche angemeldet haben. Erst Ende 2015 beschloß der Deutsche Bundestag einen finanziellen Ausgleich für deutsche Zwangsarbeiter, die als Zivilpersonen zur Zwangsarbeit im Ausland herangezogen wurden – darunter auch die Wolfskinder. Bis Ende 2017 haben insgesamt über 35.000 der heute hochbetagten Überlebenden mit erforderlichem Nachweis über ihre Zwangsarbeit die Gewährung einer einmaligen Anerkenungsleistung in Höhe von 2.500 Euro beantragt. (bä)





Erste Sätze

13. Januar 1993: Der frühere DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker wird krankheitsbedingt aus der Untersuchungshaft in Berlin-Moabit entlassen und verläßt Deutschland in Richtung Chile. Sein Prozeß wegen 68fachen Totschlags endet somit ohne Urteil. 





Historisches Kalenderblatt

Erasmus von Rotterdam, einstmals der größte und leuchtendste Ruhm seines Jahrhunderts, ist heute, leugnen wir es nicht, kaum mehr als ein Name.

Stefan Zweig: Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam, Frankfurt am Main 1950