© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Kulturbruch ´68“, JF 2/18

Flucht nach Nürnberg 1962

Dank an Herrn Dr. Weißmann für die Zusammenfassung des „Kulturbruches“ der deutschen Nahkriegsgesellschaft durch die rotlackierten, unproduktiven Studenten, vor denen ich schon 1962 aus dem zunehmend „roten“ Marburg (Abendroth) in das „reaktionäre“ Nürnberg (W. Weddigen, K.V. Müller, K.G. Specht) wechselte. Nach einem Jahr als Berufsschullehrer im noch rückständigen Ostfriesland fand ich Pfingsten 1968 meine Hochschule rotplakatiert vor und konnte nur noch die Lappen abreißen und die Familie an meinen Wirkungsort als Berufsschullehrer holen, wo ich dann 40 Jahre in der dualen Berufsbildung und im Meisterkurs fleißige junge Menschen ausbilden durfte, die als tüchtige Fachkräfte mit ihren Kindern ein erfolgreiches Leben ohne Umsturzgedanken führen. Vielleicht war das die einzig mögliche Antwort auf die Wahnideen der „Roten Armee Fraktion”.

Georg K. Schmelzle, OStR. a.D., Norden / Ostfriesland






Zu: „Als die Auflösung begann“ von Mat­thias Matussek, JF 2/18

Phantastisch, vernichtend

Ein phantastischer, feinsinniger Aufmacher von Matthias Matussek. Die profunde inhaltliche Tiefe der Analyse – geprägt durch die Authenzität – wird nur durch die scheinbar beiläufige Leichtigkeit des Stils übertroffen. Man muß besonders die finale Quintessenz wegen ihrer Treffsicherheit repetieren: „Die linke Ideologie war bald trostlos entleert und dogmatisch, die spannenderen Denker sind ein paar Jahrzehnte später auf der Rechten zu finden.“ Es ist inzwischen eine nicht zu leugnende Tatsache: Die wahren Dogmatiker und Intoleranten stehen links der Mehrheit. Schon die Akzeptanz konservativer Meinungen, die man wirklich nicht als rechts klassifizieren sollte, ist ihnen zuviel. 

Das Ressentiment gegen die „rechten Ossis“ ist ein unerträgliches Menetekel, da in einer wirklichen Demokratie jede legitimierte Stimme zu akzeptieren ist. Das sage ich als „gelernter“ DDR-Bürger, der über die aktuell unverantwortbare Politik und mediale Propaganda im Stile der „Aktuellen Kamera“ entsetzt ist und gerade deshalb – noch dazu im Westen – den aufrechten Gang wagt, um dieser desolaten Entwicklung Widerstand entgegenzusetzen. Genauso wie ich es – mit den vielen AfD-Wählern in „Dunkeldeutschland“ – schon mal gewagt habe. 

Tatsächlich sind diese „linken Grünen“, heute in allen Schlüsselpositionen Teil des Establishments, nur auf ihr Altenteil bedacht. Sie sind ihren Wurzeln längst viel zu weit „entwachsen“. Wo bringen sich die Grünen im realen Leben noch nutzbringend und bürgernah ein? Und als Friedenspartei? Die einzigen, die in der Regel gegen Auslandseinsätze deutscher Soldaten gestimmt haben, waren die Linken. Die „Krönung“ ist der hochpathologische Genderwahn, der inzwischen selbst Standardwerke der Literatur und die Bibel erreicht hat. 

Dr. Jürgen Langenhan, Idstein






Zu: „Zweierlei Neujahrsansprachen / Klartext statt Nullaussagen“ von Dieter Stein, JF 2/18

Auch Putin macht es uns vor

Hier wäre als Gegenbeispiel auch auf die imponierende und mutmachende Neujahrsrede von Wladimir Putin zu verweisen (https://de.sputniknews.com). Wer von unseren deutschen Politikern hat noch den Mut, von der Liebe zum eigenen Vaterland zu sprechen? Was sollte daran rechtsradikal sein? Wer hat den Mut, dazu aufzurufen, Fehler und Kränkungen zu vergeben? Wo hören wir noch den Aufruf dazu, Kinder hervorzubringen, um sich an ihnen zu erfreuen? Wäre das nicht auch gut in einem Land, das eine der niedrigsten Geburtsraten der Welt aufweist? Ist es nicht an der Zeit, im Licht der beiderseitigen Fehler neu und intensiv den Dialog zu suchen, um zu einem beiderseitigen Verständnis zu gelangen? Sanktionen mögen für eine kleine Zeit als Ausdruck berechtigten Unwillens sinnvoll sein, auf Dauer helfen sie niemandem und schaden allen. Daher ist es hoffnungsvoll, wenn der Nato-Generalsekretär Stoltenberg gerade angekündigt hat, daß 2018 die Gespräche mit Moskau neu gesucht werden. Es wäre gut, wenn auch die neu zu bildende Regierung der Bundesrepublik Deutschland dies auf allen möglichen Ebenen mit Nachdruck unterstützt, um Rußland als einen ebenbürtigen Partner im Lösen der Weltprobleme zu gewinnen.

Dr. Albrecht Weber, Pastor i.R., Delmenhorst






Zu: „Mehr Schreckbild als ein Leuchtturm des ‘Melting Pot’“ von Wolfgang Müller, JF 2/18

Tocqueville nicht wirklich erfaßt

Kein anderer hat das „Wesen der Demokratie“ so treffend erfaßt wie Alexis de Tocqueville. Dieses Fazit läßt sich durch das Studium der zwei Bände von „De la démocratie en Amérique“ gut begründen. Tocqueville hat aus der Beobachtung der real existierenden Demokratie der USA im Jahre 1831 die Entwicklungslinien dieser Staatsform mit weitsichtigem Scharfblick gesehen. Dabei erkannte er unter anderem die große Gefahr der Einengung der Meinungsfreiheit – nicht durch ein Gesetz, sondern durch Diskreditierung und Ächtung von Personen oder Gruppen, die nicht so denken wie die Mehrheit. Er sah auch, wie die Demokratie mit fast unabwendbarer Logik sich zu einem Vormundschafts- und Fürsorgestaat entwickeln wird, in dem alle Entscheidungen und Lebensrisiken der Bürger vom Staat übernommen werden. 

Ein allgemeines, gleiches Wahlrecht, das jedem Bürger ohne Berücksichtigung seines Urteilsvermögens zusteht, betrachtete Tocqueville mit großer Skepsis. Doch er weiß, daß der Siegeszug der Demokratie nicht aufzuhalten ist („La démocratie coule à pleins bords.“). Über all das schweigt sich der Artikel aus. Tocqueville – auch nur mittelbar – mit Rassismus in Verbindung zu bringen, entspricht zwar dem Zeitgeist, bringt aber keine neuen Erkenntnisse und wird dem profunden Kritiker der Demokratie nicht gerecht.

Heinz Georg Schlöder, Troisdorf






Zu: „Weihnachten am Bahnhof“ von Martina Meckelein & Christian Rudolf, JF 52/17–1/18

Vorbild Willkommenskultur

Soll Deutschland doch endlich Containerplätze, Hotelzimmer, Wohnungen für die 52.000 Menschen bereitstellen und bezahlen für mehrere Jahre. Dazu freie Verpflegung, Krankenbehandlung, Taschengeld in Höhe des Hartz-IV-Satzes, Psychotherapie, ständig aufgeladene Handies, Putzfrauen und gelegentlich freie Kinobesuche. Einmal im Jahr Flug in den Urlaub in ein Land freier Wahl. Wenn Deutschland 1,5 Millionen Fremden, illegalen, teilweise kriminellen „Flüchtlingen“ all dies auf Jahre bietet, kann es das doch auch 52.000 einheimischen Obdachlosen bieten, oder nicht, Frau Merkel?

Günter Klose, Ratzeburg






Zu: „Die Nähe zur Macht suchen“ von Thorsten Hinz, JF 52/17–1/18

Wie im falschen Film

Der Autor schreibt in seinem Artikel mit großer Vehemenz gegen die kulturelle Zerlumpung unseres Landes an. Dafür möchte ich Ihnen meinen Dank aussprechen. Jedoch fehlt mir inzwischen der Glaube, daß in absehbarer Zeit hier irgendeine Änderung in den Vorkommnissen (Buchmesse usw.) und deren öffentlicher Wahrnehmung stattfinden kann. Seit etwa drei bis vier Jahren steht mir derart oft der Mund vor Empörung offen, daß ich Mühe habe, ihn wieder zu schließen. Wie sehr viele andere Menschen glaube ich mich ständig im „falschen Film“. 

Ich studierte in der früheren DDR Kulturwissenschaft und habe beruflich meine Erfahrungen mit der damaligen Nähe zum politischen System aus erster Hand. Tagtäglich beobachte ich nun die gefährliche, teils schändliche Anbiederung von Künstlern verschiedenster Genres an die als Dogma ausgerufene Alltagspolitik. Und was soll ich Ihnen sagen, mir ist, als würde sich die Zeit der siebziger und achtziger Jahre der DDR in unserem gemeinsamen Deutschland „kultur-politisch“– das Wort sagte man damals gern – wiederholen. 

Es ist ein Trauerspiel. Indem sich Ihre Zeitung vom Mainstream so wohltuend abhebt, können wir alle vielleicht noch einen Funken Hoffnung behalten ...

Bettina Jordan, Berlin






Zu: „Nation im Negativ“ von Hubert Speidel, JF 52/17–1/18

Überzeugende Diagnose

Es ist höchst verdienstvoll, wie hier die geistige Verfassung unserer „Eliten“ und der von ihnen Verführten psychoanalytisch überzeugend diagnostiziert wird.

Prof. Dr. Heinz Albert Friehe, Salzgitter






Zum Leserbrief: „Eine Art Zusatzsteuer“ von Iris Schmidt, JF 52/17–1/18

Raubrittertum am eigenen Volk

Offenbar ist bislang nicht aufgefallen, daß wir seit drei Jahren einen Zusatzbeitrag an die gesetzliche Krankenkasse zahlen müssen. Das geht aus dem Bescheid der Rentenanpassung hervor. Deren separat ausgewiesener „Zusatz-Beitrag“ schwankt je nach Versicherung zwischen 0,8 und 2 Prozent. Meine Nachfrage bei meiner Krankenkasse ergab, daß dieser „Zusatz-Beitrag“ seit 2015 erhoben wird. Zahlt jetzt jeder einzelne gesetzlich Versicherte einen Zwangsbeitrag für die Krankenkosten der Asylanten? Das ist Raubrittertum bei der eigenen Bevölkerung, um diesen millionenfachen Asyl-Tsunami ärztlich zu versorgen. Und keiner merkt es?! 

Ich alleine zahle bei 900 Euro Rente jährlich rund 150 Euro zusätzlich. Das Wort „Empörung“ wäre hier noch eine Schmeichelei.

Heidi Körmer, München






Zur Karikatur („Deutschland ist sicherer geworden.“), JF 51/17

Reines Lippenbekenntnis

Das ist doch ein reines Lippenbekenntnis unseres Bundesinnenministers Thomas de Maizière. Seitdem Frau Merkel 1,5 Millionen Moslems unkontrolliert ins Land gelassen hat, sind doch Polizei, Verwaltung und Justitz mit der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung total überfordert. Diese Leute kommen aus Ländern, in denen seit fünf Jahren Bürgerkrieg herrscht. Hier gilt das Clans-Recht beziehungsweise die Scharia, wie sollen sich diese Leute in einem freiheitlichen Rechtsstaat zurechtfinden? Diese Leute kennen nur ein Recht, das des Stärkeren, und so leben sie hier weiter. Das Ergebnis der Sicherheitskonferenz der Innenminister zeigt doch die ganze Unfähigkeit dieser Politiker: Diebe, Vergewaltiger und Terroristen werden nicht abgeschoben, weil sie ja in Syrien verfolgt werden könnten. Der Schutz der deutschen Bevölkerung vor diesen Verbrechern ist diesen Herren egal, und dann wundern sie sich über die Welle des Zorns, der ihnen deshalb entgegenschlägt.

Volker Krause, Arnsberg






Zum Schwerpunktthema: „Wenn der Staat versagt“, JF 51/18

Ein Verbrechen höchsten Grades

Die 30.000 in Deutschland verschwundenen Asylanten (in Wirklichkeit sind es erheblich mehr) haben zumindest teilweise lukrative Jobs gefunden und benötigen die staatliche Unterstützung nicht. In einem Land, in das man unkontrolliert einreisen kann, können sich natürlich Flüchtlinge, die zum Teil bereits in krimineller Absicht anreisen, um ihrer wahrscheinlich schon zu Hause ausgeübten kriminellen Beschäftigung nachzugehen, ziemlich risikolos bewegen. Viele werden von den zahlreichen kriminellen arabischen Clans und anderen ausländischen kriminellen Vereinigungen angeworben und aufgenommen, über die der staatliche Überblick längst entglitten ist. 

Aus meiner Kenntnis als Kriminaldirektor a.D. und Sicherheitsberater über die in Deutschland etablierte Organisierte Kriminalität (OK) prophezeie ich eine Vervielfachung der Migrantenkriminalität in den kommenden zehn Jahren. Der Rechtstaat und seine Polizei werden keine Chance mehr haben, mit dieser Kriminalität fertig zu werden. Dazu bräuchte es nicht nur Tausende neu eingestellter Polizisten, sondern erfahrene Kriminalisten, die sich aus den neu ausgebildeten Polizisten frühestens nach zehn Jahren Polizeidienst rekrutieren lassen. 

Die Duldung des unkontrollierten Zustroms von mehr als einer Million Migranten 2015 und 2016 durch die Bundesregierung beziehungsweise der Entscheidung einer ziemlich naiven Bundeskanzlerin war ein Verbrechen höchsten Grades, nicht nur an der deutschen Bevölkerung. Die Auswirkungen einer sich sehr rasch weiterentwickelnden OK wird ganz Europa zu spüren bekommen. Der Familiennachzug wird weitere kriminelle Parallelgesellschaften entstehen lassen, von denen sich bereits heute viel zu viele in unserem Land ausgebreitet haben. Wären wir noch ein Volk, das sich als Nation begreift, hätten wir diese Bundesregierung und die unzähligen politischen Schönredner längst zum Teufel gejagt.

Siegfried Reichinger, Mainstockheim