© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/18 / 19. Januar 2018

Meldungen

Lufthansa AG streicht Mittel für Kranichschutz

KÖLN. Dank der Air-Berlin-Pleite zog die Lufthansa 2017 mit 130 Millionen Fluggästen wieder am irischen Billigkonkurrenten Ryanair (129 Millionen Passagiere) vorbei. Das waren 18,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gewinnprognose liegt bei 1,75 Milliarden Euro. Dennoch stellte die Lufthansa AG zum Jahresende ihre Unterstützung für den Kranichschutz in Deutschland ein. Um der Zerstörung der Lebensräume ihres Logo-Vogels, der die „Kranich-Linie“ seit ihrer Gründung 1926 begleitet, entgegenzuwirken, förderte sie seit 1991 das Kranichzentrum Groß Mohrdorf (Vorpommern) mit jährlich 150.000 Euro. Dort, wo im Herbst 120.000 Kraniche einen Zwischenstopp auf ihrem Flug von Nord- nach Südeuropa einlegen, ist so eine internationale Forschungsstation entstanden. Für diese Mittelstreichung verlieh die Redaktion der Zeitschrift Natur (1/18) Vorstandschef Carsten Spohr nun ihren „Hammer des Monats“. (li)

 www.kraniche.de





Palmöl-Konzerne umgehen Verpflichtung

BERN. Für Urs Walter von der Berner Stiftung „Brot für alle“, stehen Palm-Monokulturen für „Landraub, Menschenrechtsverletzungen und Zerstörung von Regenwäldern“. Daran habe der 2002 gegründete „Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl“ wenig geändert. Er sei ein Beispiel dafür, wie mit einem weltweit propagierten Regelwerk, auf das sich Konzerne nur freiwillig festlegen, keine Verbesserungen zu erzielen seien. So werde die Selbstverpflichtung, keine Regenwaldareale für neue Plantagen zu roden, oft durch illegal operierende Strohmänner umgangen. Walter empfiehlt als Gegenstrategien die Streichung der EU-Vorschriften zur Beimischung von Palmöl in Diesel sowie die Änderung des Konsumverhaltens, da es genügend heimische Alternativen zu Palmöl gebe (Welt-Sichten, 11/17). (fw)

 brotfueralle.ch





Lücken bei Durchsetzung des Umweltschutzrechts

BADEN-BADEN. Ein Staat setzt seine eigenen Regeln durch. Doch unter der „Herrschaft des Unrechts“ (Horst Seehofer) schwindet diese Gewißheit seit Jahren auch im deutschen Umweltrecht, wie der Berliner Verwaltungsjurist Remo Klinger moniert (Zeitschrift für Umweltrecht, 11/17). Schuld seien die dürftige personelle Ausstattung der verantwortlichen Ordnungsbehörden sowie die Ausdünnung der staatlichen Verwaltung. Was die Einstellung des Gesetzgebers zur Einhaltung der eigenen Vorschriften am auffälligsten charakterisiere, sei der „feindliche“ Umgang mit Rechten von Umweltschutzverbänden. Deutschland sei deswegen seit 2011 vom Europäischen Gerichtshof schon dreimal verurteilt worden, Lücken im Umweltschutzrecht zu schließen. (rs)

 www.zur.nomos.de





Erkenntnis

„Nur wenn die Ladeinfrastruktur rasch ausgebaut wird, die Politik kluge steuerliche Rahmenbedingungen schafft, die Batterien höhere Reichweiten erlauben und der Preis stimmt, kann Elektromobilität langfristig überzeugen.“

Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie