© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/18 / 26. Januar 2018

Meldungen

Ernst-Moritz-Arndt-Uni benennt sich um

GREIFSWALD. Die Greifswalder Ernst-Moritz-Arndt-Universität gibt sich nun doch einen neuen Namen. Darauf hat sich der Senat der Hochschule verständigt. Allerdings soll der Name laut dem Beschluß „optional“, etwa für Abschlußdokumente, erhalten bleiben. Von 35 Senatoren stimmten 27 für die Umbenennung, acht dagegen. Zuvor war ein Antrag gescheitert, auf den Namenszusatz „Arndt“ komplett zu verzichten, berichtet das Nachrichtenportal svz.de. Der Dichter war 1933 vom damaligen preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring zum Namenspatron der Hochschule erhoben worden. Kritiker werfen ihm antisemitische und nationalistische Äußerungen vor. Arndt (1769–1860) lehrte dort im 19. Jahrhundert. Lokalpolitiker quer durch alle Parteien hatten sich gegen eine Änderung ausgesprochen. Auch von der AfD kam heftige Kritik. Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, der Greifswalder Abgeordnete Leif-Erik Holm, geißelte die Entscheidung als „Bilderstürmerei“. Dies sei „eine Schande für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte er auf Anfrage der JF. „Es ist zum Fremdschämen, wie geschichtsvergessen ein großer Teil des Senats handelt – und dann auch noch gegen den erklärten Willen eines Großteils der Greifswalder Bürger.“ Im Dezember hatten in einer internen Umfrage 49 Prozent der Professoren, Hochschulmitarbeiter und Studenten für die Beibehaltung des Namens gestimmt. 34 Prozent waren dagegen. 15 Prozent der Teilnehmer gaben an, beide Namen seien für sie gleichermaßen akzeptabel. Zwei Prozent enthielten sich. Der Senat der Uni hatte die Ablegung des Namens Ernst-Moritz Arndt bereits im Januar 2017 beschlossen. Die Entscheidung wurde allerdings vom Bildungsministerium wegen formaler Mängel nicht anerkannt. (tb)





Katholiken diskutieren Homo-Segnungen

BERLIN. Mehrere katholische Theologen haben sich für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Partner ausgesprochen. So erklärte der stellvertretende Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode, gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), das Thema dürfe „nicht einfach nur tabuisiert werden“. Viele Homosexuelle, die in Partnerschaften lebten, wünschten eine „liturgische Begleitung“. Allerdings sei es „zur Zeit noch schwierig, das in einem großen öffentlichen Gottesdienst zu tun, weil es leicht mit einer Trauung verwechselt wird“. Der katholische Kirchenrechtler Thomas Schüller erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk, einzelne Bischöfe könnten solche Segnungen in ihren Diözesen zulassen. Grundsätzlich bewerte die katholische Kirche praktizierte Homosexualität aber als schwere Sünde. (idea/JF)