© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/18 / 26. Januar 2018

Ostdeutsche Erinnerungskultur: Zeitschrift „Pommern“ stellt Erscheinen ein
Historische Amnesie schreitet fort
(ob)

In die Insolvenz des Pommerschen Zentralverbands und die faktische Auflösung der Landsmannschaft Pommern (JF 3/18) wird auch die Zeitschrift Pommern hineingezogen. Schon 2017 erhielten die Abonnenten vom 55. Jahrgang nur noch zwei statt vier Hefte. Die zuletzt von der über den evangelischen Kirchenbau im Regierungsbezirk Stralsund promovierten Kunsthistorikerin Jana Olschewski redigierte Zeitschrift für Kultur und Geschichte war erfolgreich bemüht, landeskundliche Forschung einem breiten Publikum historisch interessierter Leser ästhetisch ansprechend zu vermitteln. Die jetzt durch Insolvenz erzwungene Einstellung dieser niveauvollen Zeitschrift, zu der zunehmend auch polnische Historiker Aufsätze beisteuerten, ist bedauerlich. Abgesehen von wenigen verbliebenen Heimatblättern aus den Vertreibungsgebieten ohne wissenschaftliche Ambitionen und dem für alle früheren deutschen Ostprovinzen zuständigen Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands informieren nun nur noch die Baltischen Studien, das Organ der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde und zugleich das der Historischen Kommission für Pommern, über die Geschichte dieser ehemaligen, seit 1990 definitiv zwischen Polen und der Bundesrepublik geteilten preußischen Provinz. 


 www.pommersche-landsmannschaft.de