© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/18 / 02. Februar 2018

Zitate

„Das erste, wonach ein Flüchtling bei seiner Ankunft in einem Auffanglager fragt, ist nicht Wasser oder Essen, sondern das WiFi-Paßwort.“

Kaan Terzioglu, Vorstandvorsitzender des türkischen Mobilfunkanbieters Turkcell, in der Diskussionsrunde „Reconnecting Refugees“ auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am 24. Januar 2018





„Die negativen Auswirkungen der Politik Merkels spüren wir jetzt noch nicht. Aber wir werden sie in einigen Jahren schmerzlich spüren. Manche Wähler, habe ich den Eindruck, wollen geradezu belogen werden. (...) Merkel ist Deutschlands großes Problem – für den Wirtschaftsstandort ebenso wie für die Gesellschaft. Sie ist der Grund dafür, daß die AfD so stark ist. Die CDU könnte ohne Merkel die konservativen Wähler abgreifen, was jetzt selbst der CSU nicht gelingt. Leider herrscht in der Union immer noch die Duckmäuserei. Wenn ich mit CDU-Politikern privat spreche, ziehen sie über Merkel her, doch in der Öffentlichkeit hört man von ihnen keinen Ton.“

Malcolm Schauf, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Volks- und Betriebswirte, im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ am 24. Januar 2018





„Denn ist es nicht so, daß sich Frau Merkel und all jene, die Menschen verurteilen, die sich Luft machen, in der Regel in sicherer Distanz von besagten sozialen Brennpunkten aufhalten – außer wenn sie sich mit Bodyguards und Journalistentroß für eine Inspektion in die Nähe wagen? Würde Merkel mit der S-Bahn fahren, würde sie joggen an Orten wie etwa dem Görlitzer Park in Berlin oder abends durch gewisse Stadtteile schlendern, würde sie in Cottbus, Delmenhorst oder Wilhelmshaven wohnen, sie würde Dinge vielleicht von einem anderen Blickwinkel aus betrachten. “

Tamara Wernli, Schweizer Journalistin und Moderatorin, auf bazonline.ch am 26. Januar 2018





„Leider berichte ich nicht über die Grünen. Aber zum nächsten Parteitag fahre ich trotzdem. Diese Begeisterung, die aus den Tweets vieler Journalisten spricht, möchte ich auch einmal empfinden.“

Robin Alexander, „Welt“-Reporter, auf Twitter am 27. Januar 2018





„Junge Politiker waren noch nie so angepaßt, wie das heute der Fall ist. Dieses Rebellentum ist nur ein vordergründiges Ästhetisches, aber man ist gut integriert, konform, konformistisch. (...) Eigentlich haben die nichts anderes im Sinn, als innerhalb dieser Parteikultur Karriere zu machen. Ich würde sagen, wenn man den Kevin Kühnert in eine Zeitmaschine setzen würde und nach 40 Jahren öffnet man die Tür, würde einem Martin Schulz entgegenkommen.“

Bernhard Heinzlmaier, Jugendforscher, im Deutschlandfunk am 29. Januar 2018





„In ‘MeToo’ hallt der puritanische Diskurs nach, der Verführung ausnahmslos als Machtmißbrauch brandmarkt.“

Barbara Vinken, Literaturwissenschaftlerin, im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ am 30. Januar 2018