Gleich bei seiner Ankunft in Davos mußte Donald Trump eine Mini-Krise entschärfen: ein Satz seines Finanzministers Steven Mnuchin war als Ende der Politik des starken Dollars fehlinterpretiert worden und sorgte auf den Devisenmärkten für Turbulenzen. Währungspolitik mit sorgfältig durchdachten Diplomatenklauseln – nicht gerade eine Stärke des Geschäftsmännerkabinetts.

Doch im Kreis von seinesgleichen läuft Trump zur Hochform auf. Seine Amtsvorgänger George W. Bush und Barack Obama hatten die Eliteveranstaltung im Wintersportkanton Graubünden gemieden, sie fürchteten negative Schlagzeilen. Um so überraschender ist der Auftritt Trumps, der sich immer noch anti-elitär gibt. Dementsprechend standen die Zusammenkünfte mit Wirtschaftsbossen im Zeichen der „America first“-Politik. Spitzenmanager, die Trump einst verteufelt hatten, versprachen nun brav, wieviel sie in den USA zu investieren gedenken. Insbesondere in Anbetracht der Steuerreform, deren Auswirkungen auch dem Exportweltmeister Deutschland neues Wachstum bescheren. Im Wahlkampf noch als Rassist gebrandmarkt, kann Trump heute die niedrigste Arbeitslosigkeit bei Afroamerikanern und Latinos seit Jahrzehnten vorweisen. In nur einem Jahr hat Trump mehr Überregulierungen abgeschafft als jede Regierung vor ihm in vier.

Auf niedrige Arbeitslosenquoten kann auch Angela Merkel verweisen, doch nicht wegen, sondern trotz ihrer Politik. Ohne die EZB-Niedrigzinspolitik der EZB hätten ihre teuren Sozial- und Migrationsverpflichtungen längst Auswirkungen auf die Wirtschaft gezeigt. Statt Steuersenkungen zu initiieren, schob sie entsprechenden Forderungen immer einen Riegel vor. Statt Deregulierung gab es eine milliardenteure Energiewende, immer mehr EU-Vorschriften, Euro-Haftung und bald auch noch EU-Steuern. In Davos waren Merkel und Trump die beiden Erfolgspolitiker. Doch Amerika boomt wegen Trump, Deutschland boomt trotz Merkel.