© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/18 / 02. Februar 2018

Meldungen

„Huffington Post“ setzt auf Profijournalismus

NEW York. Die Huffington Post hat eine Abkehr von ihrem bisherigen Konzept, unbezahlte Beiträge ohne redaktionelle Vorgaben zu veröffentlichen, angekündigt. „Plattformen, die einst radikal demokratisierend erschienen, bedrohen inzwischen mit einem Tsunami falscher Informationen die Demokratie“, erklärte die vor einem Jahr von der New York Times gekommene Chefredakteurin Lydia Polgreen. Angebote ohne redaktionellen Filter seien zu chaotischen, lärmenden Orten verkommen. Künftig will sich die Online-Zeitung, die mittlerweile zu AOL gehört, auf Qualitätsjournalismus konzentrieren und möglichst wenige ungeprüfte Beiträge publizieren. Dazu würden zwei neue Rubriken, Meinung und „HuffPost Personal“, gegründet, die von bezahlten Journalisten betreut werden. (gb)





„Tagesschau“ hilft bei „Buh“-Rufen nach

KÖLN. „Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke hat das Aufdrehen des Mikrofontons während einer Trump-Rede um „Buh“-Rufe einfangen zu können, verteidigt. „Wenn ein Korrespondent die Information vermittelt, daß der US-Präsident ausgebuht worden ist, dann muß er das belegen“, erklärte Gniffke in einem Beitrag auf blog.tagesschau.de. „Genauso wie man bei einem Bild oder einer Filmszene einen bestimmten Ausschnitt vergrößert, um ihn besser zu erkennen, kann und sollte man das auch mit dem Tonpegel so halten.“ Zuvor gab es scharfe Kritik an dem Vorgehen der ARD. „Die ‘Tagesschau’ hilft ein bißchen nach, damit Buh-Rufe gegen Trump lauter und deutlicher zu hören sind. Klare Grenzüberschreitung bei einer Nachrichtensendung“, schrieb Bild-Chef Julian Reichelt auf Twitter. Es sei schwer vorstellbar, daß dasselbe auch bei Applaus gemacht worden wäre. (gb)





CSU möchte NetzDG kippen

BERLIN. Die CSU hat eine „grundlegende Neuaufstellung“ des NetzDG gefordert. „Wir hatten nun gut drei Wochen Zeit, das NetzDG in der Praxis zu beobachten, und ich stelle fest: Die Meinungsfreiheit gerät zunehmend unter die Räder“, sagte die parlamentarische Staatssekretärin und Vorsitzende des CSU-Arbeitskreises für Netzpolitik (CSUnet), Dorothee Bär. (gb)