© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/18 / 09. Februar 2018

Meldungen

Gefallener Feldjäger soll Namenspatron werden 

Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt soll eine Kaserne nach dem in Afghanistan gefallenen Bundeswehrsoldaten Tobias Lagenstein benannt werden. Eine entsprechende Namensänderung sei beim Bundesverteidigungsministerium beantragt worden, teilte der Kommandeur der dort stationierten Schule für Feldjäger und Stabsdienst, Oberst Dirk Waldau, mit. Sollte dem Antrag zugestimmt werden, wird aus der Emmich-Cambrai-Kaserne die Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne. Der neue Namensgeber war im Mai 2011 als Personenschützer des damaliger Kommandeurs der 1. Panzerdivision, Generalmajor Markus Kneip, im Alter von 31 Jahren durch ein Sprengstoffattentat im Gouverneurspalast der Stadt Taloqan getötet worden. Nachdem die Familie des vor seinem Tod in Hannover stationierten Militärpolizisten ihre Zustimmung gegeben hatte, könnte der neue Name bereits im Sommer am Kasernentor stehen. (vo)





Ukrainischer Botschafter trifft AfD-Fraktion 

Düsseldorf. Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat sich am Dienstag mit der Führung der AfD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag getroffen. Hintergrund war die Privatreise mehrerer AfD-Abgeordneter aus Düsseldorf, Berlin und Stuttgart auf die Krim. Melnyk verurteilte die aus Sicht der Ukraine illegale Einreise aus russischem Gebiet auf die Halbinsel, die völkerrechtlich noch immer zur Ukraine gehört. Die AfD-Politiker waren einer Einladung des Vorsitzenden der Krim-Deutschen, Juri Gempel, gefolgt. Man wolle sich ein eigenes Bild der Situation vor Ort machen, hatten die Delegationsteilnehmer vorab verkündet. Diese Absicht habe der ukrainische Chefdiplomat durchaus geschätzt, teilte die Fraktion im Anschluß an das Gespräch mit. Er zeigte sich jedoch sehr besorgt über die Instrumentalisierung durch die russische Politik. „Uns geht es in keinster Weise darum, Position für eine Seite zu beziehen“, stellte der Fraktionsvorsitzende Sven W. Tritschler klar. „Doch um sich ein möglichst objektives Bild machen zu können, sind persönliche Besuche der eindeutig beste Weg.“ Laut der Fraktion habe der Botschafter die AfD im Gegenzug eingeladen, die Ukraine zu besuchen. Unterdessen hat die Bundesregierung die Reise der AfD-Politiker „grundsätzlich kritisch“ bewertet. „Wir weisen regelmäßig darauf hin, daß die internationale Staatengemeinschaft eine Nichtanerkennungspolitik wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim seitens Rußland betreibt“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.Man warne zudem vor rechtlichen Folgen, „die für diejenigen, die solche Reisen unternehmen, gegebenenfalls in der Ukraine zu erwarten sind“. Seibert wies jedoch darauf hin, daß private Reisen nicht von Sanktionen erfaßt seien. (vo)