© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/18 / 16. Februar 2018

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Nordrhein-Westfalen sagt Clans den Kampf an 

DÜSSELDORF. Die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat kriminellen Familienclans den Kampf angesagt. „Wir haben es in Duisburg mit 70 relevanten kurdisch-, türkisch- und arabischstämmigen Familien mit mehr als 2.800 Personen zu tun“, begründete Justizminister Peter Biesenbach (CDU) gegenüber der Rheinischen Post die Notwendigkeit. Vor allem die männlichen Clanmitglieder würden immer wieder auffällig mit Körperverletzung, Raub, Schutzgelderpressung und Drogenkriminalität. Künftig sollen sich zwei Staatsanwälte gemeinsam mit Polizei, Steuerfahndung, Zoll und Arbeitsagenturen um die betreffenden Großfamilien kümmern. (tb)





Differenzen in der AfD über Krim-Reise 

BERLIN. Die Reise mehrerer Landtagsabgeordneter der AfD auf die von Rußland annektierte Halbinsel Krim (JF 7/18) ist innerhalb der Partei auf Kritik gestoßen. Dies sei „in der jetzigen Situation suboptimal“, meinte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Hansjörg Müller, gegenüber der FAZ. Kritisch äußerte sich auch der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Georg Pazderski. Man laufe dadurch Gefahr, Türen zu den baltischen Staaten, Polen oder Ungarn zuzuschlagen. „Diplomatie ist immer ein sehr diffiziles Geschäft“, meinte Pazderski. Er werde das Gefühl nicht los, „daß unsere Abgeordneten instrumentalisiert werden“. Einer der Teilnehmer, der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Roger Beckamp, verteidigte dagegen die Reise. Es sei keinesfalls die Absicht der Gruppe gewesen, anderen mittel- oder osteuropäischen Partnern „auf die Füße zu treten“, so Beckamp gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Natürlich habe die russische Seite den Besuch der AfD-Politiker „maximal in Szene gesetzt“ und von den Staatsmedien umfangreich begleiten lassen. Daher könne man die Kritik etwa von Parteichef Pazderski in der Sache durchaus nachvollziehen. Es sei der Delegation jedoch thematisch in erster Linie um die Rußland-Sanktionen gegangen. Auch habe man neben Vertretern der Deutschen und Armenier vor Ort auch Angehörige der Krim-Tataren sowie Ukrainer getroffen. „Wir haben auch mit Leuten gesprochen, die nicht von offizieller russischer Seite ausgewählt worden waren“, betonte Beckamp. Die Kritik von ukrainischer Seite spiele die ganze Reise etwas hoch. Einer Einladung Kiews werde man jedoch ebenso gern nachkommen, betonte der Kölner Landtagsabgeordnete. (vo)