© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/18 / 16. Februar 2018

Zeitschriftenkritik: Der Fels
Ein neues Weltbild geschaffen
Werner Olles

Die Erforschung der Erde und des Universums geht weitgehend auf den jüdisch-christlichen Kulturkreis zurück, wofür auch die Genesis, das erste Buch der Bibel, spricht. Der Leser denkt dabei unwillkürlich an die Urknall-These des Physikers und Astronomen Georges Lemaitre aus Belgien. Er war Priester in der Tradition kirchlicher Gelehrter wie des großen Kalenderreformers Papst Gregor VIII. sowie des Domherren Nikolaus Kopernikus oder des Erforschers der Vererbung, des Paters Gregor Mendel.

Lemaitre studierte Physik, Mathematik und Theologie und wurde 1923 zum Priester geweiht. Doch übte er diesen Beruf nur nebenamtlich aus, da der Bischof ihn für die wissenschaftliche Arbeit freistellte. Als Professor für Mathematik und Physik beschäftigte er sich mit Albert Einsteins Relativitätstheorie. Er wies nach, daß je weiter ein Objekt von uns entfernt ist, desto stärker ausgeprägt die Rotverschiebung von Spektral-Nebeln ist, was bedeutet, daß es eine Proportionalität zwischen Geschwindigkeit und Entfernung gibt. Seine Erkenntnis wurde später fälschlicherweise „Hubble-Gesetz“ genannt. Doch in Wahrheit hat Lemaitre dieses Gesetz schon zwei Jahre vor Hubble publiziert. Lemaitres Vergleich seiner Beobachtung mit Einsteins Thesen ergab, daß das Universum unvorstellbar klein gewesen ist – ein kosmisches Uratom: Von ihm muß eine gewaltige Explosion ausgegangen sein. Daher könne man den Urknall als Schöpfungsakt betrachten. Einstein war begeistert, als Lemaitre diese These vortrug, anderen Physikern war sie zu nahe am biblischen Schöpfungsakt. In jedem Fall hat Lemaitre ein neues Weltbild geschaffen.

Mit der Zukunft der Deutschen Ortskirche beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe der katholischen Monatsschrift Der Fels (Februar 2018) Hubert Gindert. Mit Papst Benedikt XVI. ruft er der Kirche ins Gewissen, neue Anstrengungen zu unternehmen, um sich von ihrer Verweltlichung zu lösen. Die reiche deutsche Kirche habe nicht die Kraft, um zu „ihrem eigentlichen Auftrag“ zurückzufinden. Was sie jedoch habe, seien aufgeblähte Personalapparate, denen oft der Geist fehle. Franziskus finde Zustimmung bei Katholiken, wo diese sich in ihrer Haltung bestätigt fühlten. Die gleichen Fans überhörten, wenn er die Genderideologie als „satanisch“ oder Abtreibung ein „grauenhaftes Verbrechen“ nennt.  

Über den Mythos der islamischen „Toleranz-Ikone“ Sultan Saladin in Andalusien schreibt Udo Hildenbrand. Doch ist dieser Mythos nichts anderes als „grobe Täuschung und verlogene Geschichtsklitterung“ und hatte nur so lange Bestand, „wie die Machtposition der arabischen Eroberer unangefochten war“ (H. Abdel-Samad). Im heiligen Land ließ Saladin 1187 die christliche Bevölkerung versklaven, Abertausende hinmorden und die gefangenen Templer und Johanniter köpfen. Saladin war ein berüchtigter islamischer Gewaltherrscher, der „tötete, um dem Islam Leben zu geben“.

Kontakt: Fels-Verein e.V., Eichendorffstr. 17, 869126 Kaufering, Telefon: 0 81 91 / 96 67 44. Der Bezug der Zeitschrift ist kostenlos, Spenden sind willkommen.

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