© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/18 / 16. Februar 2018

Meldungen

Gabor Steingart verläßt „Handelsblatt“

DÜSSELDORF. Herausgeber Gabor Steingart verläßt das Handelsblatt. Hauptgrund seien nach Verlagsangaben „Differenzen in wesentlichen gesellschaftsrechtlichen Fragen“ mit Verleger Dieter von Holtzbrinck. Eine „unterschiedliche Beurteilung journalistischer Standards“, wie zuletzt nach dem „Morning Briefing“ am Mittwoch vorigeer Woche, habe nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Der Spiegel hatte berichtet, daß Holzbrinck mit der Wortwahl zur Personalie Martin Schulz unzufrieden gewesen sei. Steingart hatte unter der Überschrift „Der perfekte Mord“ geschrieben, der Politiker wolle seinen Parteikollegen Sigmar Gabriel „zur Strecke bringen“. Chefredakteur Sven Afhüppe schrieb in der Montagsausgabe, daß die Journalisten von Handelsblatt und Wirtschaftswoche mit dem Abgang Steingarts nicht einverstanden seien, die Entscheidung aber „respektieren“. (gb)





Wilhelm will Regulierung von Netzbetreibern

MÜNCHEN. Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hat nach der gescheiterten Neufassung des Telemedienauftrages (JF 7/18) die Ministerpräsidenten dazu aufgefordert, bei der Gesetzesregelung nicht nur auf Zeitungen und die Öffentlich-Rechtlichen zu schauen. Wenn ARD und ZDF künftig weniger Text online anbieten dürften, profitierten davon nicht die Verlage, sondern in erster Linie die Netzbetreiber und Plattformen, sagte er vergangenen Mittwoch in München am Ende einer Intendantensitzung. Vodafone, T-Online, Web.de und Google News entwickelten sich zunehmend zu großen Nachrichtenanbietern, die kaum kontrolliert und reguliert seien. „Es ist sehr wichtig, daß man auch diesen dritten Anbieterkreis mit in den Blick nimmt“, forderte Wilhelm. (gb)





Deutschland Spitze bei Profil-Blockaden

NEW YORK. Buzzfeed News hat 1.714 Twitter-Konten gezählt, die in mindestens einem Land gesperrt, aber nicht gelöscht wurden. Das Land mit den meisten ausgeblendeten Profilen ist laut der Erhebung Deutschland mit 758, gefolgt von der Türkei mit 721 und Frankreich mit 261. Dies sei auf „eine steigende Zahl von Anträgen von Regierungen, NGOs und anderen Organisationen zurückzuführen“. (gb)